Im Rahmen ihrer Studie „Mobilität in der Assekuranz“ haben AMC und .dotkomm neben umfassenden Marktanalysen und Online-Befragungen auch Experteninterviews geführt. Ein Interview gibt Chariklia Gühne, Marketing/Verkaufsförderung, Provinzial Rheinland, Düsseldorf. Frau Gühne ist zuständig für die Apps und mobilen Websites der Provinzial. Sie berichtet über ihre Erfahrungen mit mobilen Angeboten in ihrem Unternehmen.

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Frau Gühne, inwiefern spielt Mobilität für die Provinzial Rheinland eine Rolle?
Mobilität ist für die Provinzial ein sehr wichtiges Thema – dies gilt sowohl für die mobile Website als auch die Apps, die wir anbieten. Wir waren eine der ersten Versicherungsgesellschaften, die eine App - die Erste-Hilfe-App - herausgebracht haben. Als Serviceversicherer wollen wir unseren Kunden - und auch potentiellen Kunden - sowie dem Vertrieb bei neuen technischen Entwicklungen frühzeitig innovative Mehrwerte bieten. Die ersten Entwicklungen in diesem Umfeld sind häufig Experimentierfelder.

Federführend bei mobilen Themen ist der Marketingbereich gemeinsam mit dem Vertrieb. Wir binden jedoch frühzeitig die IT und die Fachbereiche mit ein. Wir haben die verschiedenen technischen Möglichkeiten ausprobiert, die Apps bieten. Unsere IT ist hier sehr gut aufgestellt.

Wie schätzen Sie die Relevanz von Mobilität generell ein? Wie speziell in der Assekuranz?
Die branchenübergreifende Relevanz ist schon jetzt sehr hoch und nimmt ständig zu. Die meisten User werden künftig nur noch mit mobilen Geräten arbeiten, Serviceleistungen suchen und auch Versicherungen mobil abschließen - zu Lasten stationärer Rechner.

Auch in der Assekuranz hat dies eine große Bedeutung. Künftig werden mobile Endgeräte eine immer wichtigere Rolle spielen. Die Geräte werden immer besser. Größere, datenintensivere Anwendungen sind heute schon gut darstellbar. Dieser Prozess wird sich aufgrund der schnellen technologischen Entwicklung noch beschleunigen. Mobil Versicherungen zu verkaufen, ist ein Ziel der Provinzial.

Markenbildung über Apps funktioniert gut

Wie sehen Sie den Zusammenhang zwischen Mobilität und der Markenbildung?
Über Apps funktioniert Markenbildung meiner Meinung nach sehr gut. Wir bleiben mit den Mehrwerten, die wir schaffen, im Gedächtnis unserer Kunden. Unsere Marke ist beim Nutzer der App präsent. Wer zum Beispiel eine Erste-Hilfe-App auf seinem Smartphone nutzt und mit dieser zufrieden ist, wird keine zweite installieren. Deswegen ist es für uns sehr wichtig, frühzeitig dabei zu sein und die Marke Provinzial auf möglichst vielen Endgeräten zu platzieren.

Inwiefern spielt Mobilität eine Rolle für Kundenbindung und Kundenneugewinnung?
Wir versuchen mit unserem mobilen Angebot neue Kunden zu gewinnen. So wollen wir mit der „Wie lange bis“-App jüngere Zielgruppen erreichen. Die „Wie lange bis“-App ist eine „Countdown-App“. Hier kann ich zum Beispiel einstellen, wie lange es noch bis zu meinem nächsten Urlaub ist – und ein Countdown zählt Tage, Stunden, Minuten bis zu diesem Ereignis herunter. Wenn ich für den 1.12. eine Party plane, zählt die App herunter – dieses Ereignis kann ich mit meinen Freunden teilen. Diese sehen dann, wie lange es noch dauert bis bei mir gefeiert wird. Neben dem reinen Nutzen soll die App auch Spaß machen. Virale Effekte nehmen wir gern mit. Da wird auch das ein oder andere Provinzial-Produkt genannt, wenn es denn passend ist.

Mobilität im Vertrieb

Welche Schwerpunkte setzt die Provinzial in Sachen Mobilität?
Für die Provinzial Rheinland wird es künftig der Vertrieb sein. Wir wollen mit unseren mobilen Anwendungen vor allem unseren Vertrieb unterstützen. Wir haben aber sowohl B2B als auch B2C im Blick.

Was kann man aus anderen Branchen lernen? Wie hebt sich die Provinzial von Wettbewerbern ab?
Es gibt sehr viele, sehr innovative Apps, die einfach Spaß machen. Versicherungsprodukte sind eher trocken. Da haben andere Branchen mehr Möglichkeiten. Aber das heißt nicht, dass nicht auch die Versicherungsbranche etwas mehr wagen könnte – reine Produkt-Apps reichen nicht mehr aus. Als Provinzial versuchen wir schneller zu sein und mit unseren mobilen Anwendungen am Puls der Zeit zu bleiben.
Unsere hauseigene IT unterstützt uns dabei sehr, für die Konzeption mobiler Anwendungen arbeiten wir aber auch häufig mit Agenturen zusammen.

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Die Studie „Mobilität in der Assekuranz“ stellen wir in drei Teilen vor. Vergangene Woche haben wir über „Responsive Design“ berichtet. Im dritten Teil am 26. März dreht sich alles um Apps der Versicherer. Die komplette 250 Seiten starke Studie kann über AMC bezogen werden.

AMC Finanzmarkt GmbH

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