Mit einem Wirtschaftswachstum von 1,2 Prozent in diesem Jahr und 2 Prozent im kommenden Jahr werden die nordischen Volkswirtschaften weiterhin stärker wachsen als der Euroraum. „Damit stehen die nordischen Länder immer noch deutlich besser da als der Euroraum, der dieses Jahr um 0,4 Prozent schrumpfen und 2014 um lediglich 1 Prozent zulegen sollte“, betont Nordea-Chefvolkswirt Helge J. Pedersen.

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„Doch auch die kleinen und offenen Volkswirtschaften im Norden Europas können sich dem insgesamt schwachen globalen Wirtschaftstrend nicht vollständig entziehen“, erklärt Pedersen. Der Experte passte vor diesem Hintergrund die Wachstumsprognosen für Dänemark, Finnland und Norwegen im Hinblick auf die Jahre 2013 und 2014 an.

Die schwedische Wirtschaft stagnierte Ende 2012, im ersten Quartal 2013 erholte sich das Bruttoinlandsprodukt jedoch wieder. Die Statistiken signalisierten aber auch einige Schwächen, so zum Beispiel durch die steigenden Lagerbestände. „Die Verbraucherausgaben gelten sowohl dieses als auch kommendes Jahr als wichtigster Motor, denn die schwedischen Haushalte profitieren von steigenden Löhnen und Gehältern, niedriger Inflation und Steuersenkungen“, sagt Pedersen. Die Beschäftigungszahlen legten weiter zu, reichen aber nach Ansicht von Nordea nicht aus, um die Arbeitslosigkeit auf dem bereits hohen Niveau zu stabilisieren. Die Riksbank verfolge den Verschuldungsgrad der Haushalte und werde trotz der niedrigen Inflation und der hohen Arbeitslosigkeit die Zinsen nicht senken. Eine Zinserhöhung stehe erst 2014 an.

Das Bruttoinlandsprodukt Norwegens legte im ersten Quartal erwartungsgemäß erfreulich zu. Das bestätigt Nordea in der Analyse, dass die Wachstumsdelle im vierten Quartal 2012 vorübergehender Natur war. Allerdings habe die Arbeitslosigkeit leicht angezogen, und die Gehaltssteigerungen seien etwas niedriger ausgefallen als erwartet. Daher korrigierte der Nordea-Experte die Prognose für die steigenden Konsumausgaben nach unten, und auch die Investitionstätigkeit bleibe wohl hinter den ursprünglichen Annahmen zurück. Angesichts der schwächeren Produktion und Lohnsteigerungen und der höheren Arbeitslosigkeit sei erst Ende 2014 eine Zinserhöhung zu erwarten.

„Die dänische Wirtschaft kämpft mit den Auswirkungen eines beinahe vierjährigen Intermezzos, während dessen die Wirtschaftsaktivität praktisch bei null lag“ sagt Pedersen. Dieser Seitwärtstrend sollte allerdings im Laufe des Jahres und besonders Anfang 2014 von moderat steigendem Wachstum abgelöst werden. Hinter dieser Erholung stehe vor allem die steigende Inlandsnachfrage, die durch höhere Verbraucherausgaben und wachsende Investitionstätigkeit gestützt wird.

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Die kurzfristigen Aussichten für die finnische Wirtschaft werden durch die mangelnde internationale und heimische Nachfrage belastet, und der Arbeitsmarkt sollte sich im Jahresverlauf abschwächen. Gegen Ende 2013 besteht nach Ansicht von Nordea im Zuge er steigenden weltweiten Handelsvolumina Aussicht auf eine Erholung der Exporte. „In Finnland ist 2014 dann mit sukzessive steigenden Exporten, Investitionen und Verbraucherausgaben zu rechnen“, erwartet Pedersen.

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