Die tägliche Kapitalverfügbarkeit spielt den Ergebnissen einer repräsentativen Umfrage des Frankfurter IMR Institute for Marketing Research unter deutschen Anlegern zur Zukunft der Offenen Immobilienfonds keine so große Rolle mehr. Sicherheitsorientierte Fondskonzepte mit 12monatiger Kündigungsfrist stehen höher in der Gunst der befragten Anleger. 76 Prozent der Befragten ziehen solche Lösungen den derzeitigen Fonds mit börsentäglicher Rückzahlung des angelegten Kapitals bis zu 30.000 EUR je Halbjahr vor.

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Die geänderte Einstellung der Anleger führt das Institute for Marketing Research auf die im Jahr 2008 durch die Lehman-Pleite entstandene Krise zahlreicher Offener Immobilienfonds zurück. Unerwartete und hohe Rückgabewünsche vieler Anleger führten dazu, dass viele Fonds wegen zu geringer Liquidität geschlossen wurden.

Das IMR Institute for Marketing Research hatte in der repräsentativen Umfrage 1200 in Deutschland lebende Personen mit einem monatlichen Netto- Haushaltseinkommen von mindestens 2.600 EUR und mindestens 1.000 EUR liquidem Anlagevolumen befragt. Neben dem derzeit gültigen Offenen Immobilienfonds nach dem Anlegerschutz- und Funktions-Gesetz (AnsFuG) wurden zwei weitere, neue Fondskonzepte vorgelegt und – eine gleiche Performance vorausgesetzt – nach der Wichtigkeit zentraler Kaufkriterien gefragt.
Im Wesentlichen unterschieden sich die Konzepte durch die Anteilsrückgabe-Modalitäten. Während derzeitige Offene Immobilienfonds eine börsentägliche Rückgabe des angelegten Kapitals bis zu einer Höhe von 30.000 EUR pro Halbjahr ermöglichen, damit jedoch die konzeptbedingten Risiken zu Fondsschließungen im Falle überhöhter Rückzahlungsforderungen der Anleger bestehen bleiben, weisen die beiden neuen Konzepte grundsätzlich eine zwölfmonatige Kündigungsfrist und damit deutlich mehr Sicherheit vor Fondsschließungen auf, in einer Version zusätzlich kombiniert mit einer sogenannten Härtefall-Klausel, die dem Anleger bei berechtigten Notfällen eine Auszahlung von bis zu 30.000 EUR pro Kalenderhalbjahr ermöglicht.

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Während 24 Prozent der Befragten die tägliche Verfügbarkeit des Kapitals beibehalten wollen, sind 31 Prozent künftig beim Kauf eine 12monatige Kündigungsfrist und somit der Schutz vor Fondsschließungen wichtiger. Die deutliche Mehrheit von 45 Prozent priorisiert bei ihrer Kapitalanlage das um die Härtefallklausel erweiterte Modell.

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