Bedeutung von Erbschaften wächst, Riester-Ansehen sinkt

Für mehr als jeden vierten Berufstätigen spielen nach eigenen Angaben bereits erhaltene oder anstehende Erbschaften "eine wichtige Rolle bei der Planung der eigenen privaten Altersvorsorge". Im Mai 2012 hatte die Postbank eine Studie zum Thema "Erben und Vererben" veröffentlicht. Demnach hat tatsächlich rund ein Drittel der Berufstätigen in Deutschland bereits einmal geerbt und ein weiteres Viertel kann dies künftig erwarten. Entsprechend ist die Bedeutung von Erbschaften als "ideale Form der Alterssicherung" unter den Deutschen seit der erstmaligen Messung durch die Postbank 2003 sichtbar gestiegen: von damals 19 Prozent auf inzwischen schon 25 Prozent.

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Genau entgegengesetzt verläuft die Entwicklung bei der 2002 eingeführten privaten Riester-Rente. Inzwischen sehen hierin nur noch 24 Prozent der Deutschen eine "ideale Form der Alterssicherung". Vor fünf Jahren waren es noch etwa 31 Prozent - also gut ein Viertel mehr.

Mehrheit befürwortet eine pflichtmäßige betriebliche Altersversorgung

Deutlich votieren die Deutschen gegen eine gesetzliche Pflicht zur privaten Altersvorsorge, wie etwa in Form einer privaten Riester-Rente. 48 Prozent halten dies für keine gute Idee, nur halb so viele (24 Prozent) wären dafür (Rest unentschieden). Ganz anders ist aber die Einschätzung einer pflichtmäßigen betrieblichen Altersversorgung (bAV). Mit klarer Mehrheit von 56 Prozent sind die Deutschen dafür und nur 19 Prozent dagegen (Rest unentschieden). Meyer resümiert: "Unternehmen in Deutschland sind zwar verpflichtet, den Arbeitnehmern auf Verlangen eine betriebliche Altersversorgung anzubieten. Doch es geht um etwas anderes: Unternehmen müssten jedem Berufsanfänger an seinem ersten Arbeitstag einen Katalog an Vorsorgeformen vorlegen, aus dem er wählen kann - aber eben auch wählen muss!" Meyer weiter: "Ich bin überzeugt, dass in der bAV noch erhebliches Potenzial steckt, das wir nutzen können, um die Vorsorgesituation in Deutschland nachhaltig zu stärken."

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Hinweise zur Postbank-Studie:
Die Postbank-Studie "Altersvorsorge in Deutschland" ist in diesem Jahr zum zehnten Mal in Folge seit 2003 in Zusammenarbeit mit dem Institut für Demoskopie Allensbach erstellt worden. Bei dieser repräsentativen Umfrage wurden 1.642 in Deutschland lebende Bürger ab 16 Jahre befragt.

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