Die Arbeitslosigkeit in den 17 Euroländern bleibt auf einem Rekordniveau. Wie das EU-Statistikamt Eurostat am Dienstag mitteilte, waren im Monat Juni 17,8 Millionen Menschen im Euroraum ohne Arbeit. Die Arbeitslosenrate lag damit bei 11,2 Prozent – so hoch wie noch nie seit Einführung des Euro.

Eurostat schätzt, dass im Juni in den 27 EU-Staaten insgesamt 25,1 Millionen Menschen ohne Arbeit waren. Gegenüber dem Monat Mai stieg die Zahl der Arbeitslosen in der EU um 127.000 und im Euroraum um 123.000 Personen.

Krisenländer schwächeln weiter

Wie schon in den Vormonaten ist dabei die Arbeitslosigkeit in den Krisenländern am höchsten: Spanien hatte im Juni eine Arbeitslosenrate von 24,8 Prozent, Griechenland von 22,5 Prozent. Sparmaßnahmen, Massenentlassungen im öffentlichen Dienst und der Einbruch der Konjunktur fordern hier ihren Tribut.

Alarmierend ist, dass die Tendenz in den Krisenstaaten auf eine weitere Verschlechterung der Arbeitsmarktsituation hindeutet. So haben Griechenland, Spanien und Zypern zugleich den höchsten Anstieg der Arbeitslosenzahlen im Juni zu beklagen.

Deutschland steht im EU-weiten Vergleich relativ gut da. Wie auch schon im Vormonat betrug die Arbeitslosigkeit in der Bundesrepublik 5,4 Prozent. Nur Österreich (4,5 Prozent) und die Niederlande (5,1 Prozent) schnitten noch besser ab.

5,5 Millionen Jugendliche ohne Perspektive

Besonders hart trifft es in Europa die Jugend. Bei den Personen unter 25 Jahren war jeder Fünfte (5,47 Millionen) ohne Job, davon knapp 3,36 Millionen in der Eurozone. Die Jugendarbeitslosenquote lag im Juni 2012 in der EU bei 22,6 Prozent und im Euroraum bei 22,4 Prozent. Beide Werte erhöhten sich um mehr als 200.000 Personen.

Auch in Deutschland liegt die Arbeitslosenquote der Jugendlichen mit 7,9 Prozent weit über dem Durchschnitt aller Arbeitslosen. In Griechenland (52,8 Prozent) und Spanien (52,7 Prozent) ist mittlerweile sogar jeder zweite junge Erwachsene ohne Arbeit.