Fußballfans müssen sich auf härtere Strafen einstellen, sollten sie sich im Stadion daneben benehmen. Stadionverbote sollen zukünftig für bis zu zehn Jahre ausgesprochen werden statt wie bisher für drei Jahre. Ein Stehplatzverbot ist jedoch vorerst vom Tisch. Das sind die wichtigsten Ergebnisse des heutigen Fußball-Sicherheitsgipfels im Innenministerium.

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“Das ist eine gute Nachricht für Millionen friedliche Fußballfans“, sagte Ligapräsident Reinhard Rauball vor Pressevertretern in Berlin. Stehplätze seien das Markenzeichen des deutschen Fußballs, ein Erhalt wünschenswert. Rauball kündigte an, dass es in der Winterpause der kommenden Saison erste Beschlüsse zur Umsetzung des neuen Verhaltenskodex geben werde. Auch die Forderung, verstärkt in Faninitiativen zu investieren, wurde auf dem Sicherheitsgipfel berücksichtigt. Zukünftig sollen Fanprojekte 50 Prozent mehr Geld erhalten.

Bei der Sicherheitskonferenz trafen Funktionäre der mächtigen Fußballverbände DFB und DFL mit Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU), dem Vorsitzenden der Innenministerkonferenz Lorenz Caffier (CDU) sowie Vertretern der 53 deutschen Proficlubs zusammen. Das Treffen war einberufen worden, nachdem in den letzten Spielzeiten Fangruppen immer wieder mit gewaltsamen Ausschreitungen aufgefallen sind. Als einziger Verein hatte Zweitligist Union Berlin eine Teilnahme abgesagt.

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Wer auf eine Liberalisierung von Pyrotechnik gehofft hatte, der wurde jedoch enttäuscht. Auch zukünftig soll es in Stadien keine Pyrotechnik geben, für Verstöße sind harte Sanktionen geplant. Auch behielt sich Bundesinnenminister Friedrich eine weitere Verschärfung der Sicherheitsbestimmungen vor. Falls alle verabredeten Maßnahmen nicht ausreichen, werde man sich noch einmal zusammensetzen, sagte der CSU-Politiker.

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