Rein rechnerisch verfügt damit jeder Bundesbürger über ein Bruttogeldvermögen von rund 57.900 Euro, nach etwa 57.300 Euro zum Jahresende 2010. Zieht man die Verschuldung ab, so lag das Nettogeldvermögen der Deutschen 2011 bei schätzungsweise 3,18 Billionen Euro (2010: 3,15 Billionen Euro).

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Gegenwind vom Kapitalmarkt

Anders als in den beiden Vorjahren, in denen das gesamte Bruttogeldvermögen in Deutschland um 4,9 bzw. 3,8 Prozent wuchs, kam 2011 kein Rückenwind von der Kapitalmarktentwicklung. Dr. Renate Finke, Senior Economist und Autorin des Beitrags Bruttogeldvermögen mit leichtem Plus, stellt fest: „Nach einer anfänglich guten Entwicklung des Bruttogeldvermögens wurde der Vermögensaufbau im zweiten Halbjahr jäh gebremst. Zwar lag die Ersparnisbildung – dank eines 3,3-prozentigen Anstiegs der verfügbaren Einkommen bei leicht niedrigerer Sparquote – mit 179 Milliarden Euro in etwa auf dem Vorjahresniveau. Die Bewertungsverluste im Zusammenhang mit dem Börseneinbruch im Sommer 2011 machten allerdings einen großen Teil des Vermögensaufbaus zunichte.“ Insgesamt legte das Bruttogeldvermögen im abgelaufenen Jahr den Schätzungen von Allianz Global Investors zufolge nur um knapp 50 Milliarden Euro zu.

Safety First

Angesichts der Marktturbulenzen verwundert es nicht, dass das Thema Sicherheit der Kapitalanlage bei den Bundesbürgern hoch im Kurs stand. Hatte es zunächst noch so ausgesehen, als würden anziehende Zinsen zu Umschichtungen von kurzfristig geparkten Geldern führen, so kehrte sich diese Entwicklung im zweiten Halbjahr wieder um. Insgesamt legten die Deutschen 2011 das meiste Geld auf kurzfristig verfügbaren Konten an: Im Jahresverlauf stieg der Bestand an Sichteinlagen um knapp 40 Milliarden Euro. Finke: „Neben dem Sicherheitsaspekt dürfte dies auch dem Liquiditätsaspekt geschuldet sein. Eine teilweise Auflösung von Sparguthaben deutet darauf hin, dass die Anleger auch an der kurzfristigen Verfügbarkeit ihrer Gelder interessiert waren, um sich bietende Investitionsgelegenheiten nutzen zu können.“

40 Prozent des Geldvermögens liegen bei Banken

Auch die Aufteilung des gesamten Geldvermögens der Deutschen spiegelt eine vorsichtige und abwartende Haltung wider. So sind etwa 40 Prozent der Geldanlagen – rund 1,9 Billionen Euro – bei Banken und Sparkassen als Sicht-, Termin- und Spareinlagen sowie als Sparbriefe angelegt. Der Anteil der Kapitalmarktprodukte (Aktien, Investmentfonds, Rentenpapiere und nicht börsennotierte Beteiligungen) sank 2011 dagegen um einen Prozentpunkt auf 23,5 Prozent. Der Anteil der Versicherungen schließlich belief sich auf rund 30 Prozent.

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Investmentfonds müssen Sicherheitsbedürfnis befriedigen

Wenngleich in Deutschland der Sicherheitsaspekt bei der Kapitalanlage seit jeher eine gewichtige Rolle spielt, sieht James Dilworth, CEO Allianz Global Investors Europe, eine Änderung im Anlageverhalten. „Infolge der Finanzmarktkrisen der letzten Jahre ist das Thema Sicherheit in der Prioritätenliste der Privatanleger noch weiter nach oben gerückt. In diesem Umfeld kann die Fondsbranche mit Fondslösungen mit asymmetrischen Risikoprofilen punkten, die aufwärts gerichtete Marktentwicklungen mitmachen und bei Kursverlusten einen wirksamen Schutz nach unten bieten. Wir sehen von Seiten unserer Kunden eine große und steigende Nachfrage nach Kapitalanlagen mit intelligenten Risikomanagementsystemen“, so Dilworth.

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