Für die Studie "Maklerpools, Verbünde und Servicedienstleister 2011" von BrunotteKonzept wurden Pools und Verbünde zu ihrer aktuellen Geschäftssituation, Schwerpunkten und Services befragt. Grundlage sind die Antworten von insgesamt 26 Unternehmen. Diese haben einen umfangreichen Fragebogen ausgefüllt und gewähren damit Einblicke in Ausrichtung, Geschäftsmodell und Leistungsangebot.

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Transparenz gefragt

Für Makler wie Produktgeber sind manche Pools so etwas wie eine Blackbox, und sie wissen nur selten genau, mit wem sie es zu tun haben. Dabei ist die Bedeutung von Maklerpools im Vertriebswegemix gerade der Assekuranz deutlich gestiegen. Umso wichtiger wird deshalb, dass sich die Unternehmen in die Karten sehen lassen, Basisdaten nach einheitlichen Kriterien erheben und veröffentlichen. Noch erfüllen längst nicht alle Pools diese Anforderungen, wie Rainer M. Jacobus, Vorstand der Ideal-Versicherungen, im Vorwort der aktuellen Studie von BrunotteKonzept konstatiert.

Umsatz steigt

Der Umsatz von Maklerpools und Verbünden stand im Jahr 2009 auf der Bremse. Aber jetzt geht es wieder voran, so scheint es. Immerhin 17 von 26 Unternehmen meldeten, dass ihr Umsatz im letzten Jahr gewachsen ist. Bei den anderen erreichte er zumindest das Vorjahresniveau. Das ist vor allem auf einen Zuwachs bei den Vertriebspartnern zurückzuführen. Immer mehr Makler schließen sich Pools oder Verbünden an. Neun von zehn Maklern kooperieren bereits mit ihnen.

Courtage, Kosten und Direktanbindung

Die meisten Pools lassen eine Direktanbindung ihrer Vertriebspartner bei Produktgebern zu. Immerhin jedes fünfte Unternehmen besteht aber auf Exklusivität – darunter auffallend häufig Pools im Versichererbesitz. Die Neugeschäftscourtage wird alle 14 Tage oder monatlich abgerechnet, für die Bestandscourtage sind die Zyklen länger. Nennenswerte Kosten für die Mitgliedschaft fallen bei Pools in der Regel nicht an. Verbünde hingegen erheben meistens Gebühren.

IT-Services und Programme

Online- Plattformen der Pools und Verbünde reduzieren die Komplexität für Vermittler, indem sie Vergleichs- und Tarifierungsprogramme sowie weitere Anwendungen integrieren. Für den Versicherungsvergleich werden die Programme etablierter Anbieter genutzt. Auch für die Anlageberatung setzen die Unternehmen hauptsächlich externe Software ein. Die meisten IT-Services und Programme werden kostenlos bereitgestellt. 24 von 26 Unternehmen bieten ihren Vertriebspartnern ein Maklerverwaltungsprogramm, zum größten Teil ebenfalls ohne Gebühr.

Unterstützung der Makler

Über ein eigenes Produktresearch verfügen 18 Unternehmen, und 17 geben ihren Partnern Unterstützung bei der Erstellung von Angeboten. Aus den Research-Ergebnissen werden häufig Empfehlungslisten hergeleitet. Als Backoffice-Services sind Bestandsverwaltung, Buchhaltung, Controlling und Kundenbetreuung im Angebot. Immerhin 14 Pools und Verbünde agieren auch als Unternehmensberatung. Der Personalmangel zeigt Spuren: Bereits elf Unternehmen unterstützen ihre Vertriebspartner bei der Gewinnung und Einarbeitung neuer Backoffice-MitarbeiterInnen.

Anforderungen an Betreuung

In diesem Jahr befragte BrunotteKonzept die Pools und Verbünde zum ersten Mal nach ihren Erwartungen an die Betreuung durch Produktgeber. Die Antworten zeigen: Pools und Verbünde müssen anders betreut werden als Einzelmakler. Die Wünsche der Pools und Verbünde an ihre eigene Betreuung ergeben eine lange Wunschliste. An der Spitze stehen kompetente und verlässliche Ansprechpartner, zeitgemäße IT-Lösungen (Stichworte GDV-Datensatz und BiPRO-Standards), Schnelligkeit und Verbindlichkeit der Produktgeber.

Insgesamt benoten die befragten Unternehmen die Betreuungsleistungen der Produktgeber eher durchschnittlich. Einige Versicherer erzielen aber schon jetzt Spitzenpositionen aus der Sicht von Pools und Verbünden.

Segment Top-Partner aus Poolsicht
Leben privat Volkswohlbund
Leben bAV Allianz
Kfz Kravag
Sach Privat AXA, VHV
Sach Gewerbe R&V
Kranken Hallesche







Aktuelle Herausforderungen

Vom aktuellen Umsatzanstieg werden nicht alle Pools und Verbünde profitieren können. Sie müssen ihr Geschäftsmodell nachjustieren. Dazu Autorin Sabine Brunotte: „Bei Pools und Verbünden gibt es viele Baustellen. Dazu gehören die anstehenden Regulierungen für den Vertrieb, Planungen zur Honorarberatung, mangelnde Wachstumsphantasie im Lebensversicherungsgeschäft, fehlende IT-Standards, Internetvertrieb, Datenschutz und nicht auskömmliche Vergütungen ihrer umfangreichen Serviceleistungen. Aber auch die Diskussion um eine mögliche Senkung der Abschlussprovision könnte das Geschäftsmodell von Pools und Verbünden in eine Schieflage bringen. Mein Fazit: Die Navigation mit dem Autopiloten reicht nicht länger aus. Denn das Licht am Ende des Tunnels kann auch vom entgegen kommenden Zug stammen.“

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Alphabetisch sortierte Liste der Pools und Verbünde, die sich an der Befragung beteiligt haben:

  • 1:1 Assekuranzservice AG
  • allfinanztest.de GmbH Deutschland
  • AMEXPool AG – Versicherungsmakler Service Center
  • Apella AG
  • BCA AG
  • best intention VersicherungsMaklerService AG
  • blau direkt GmbH
  • CARAT Fonds Service AG
  • CHARTA Börse für Versicherungen AG
  • CLARUS AG
  • Consensus Holding AG
  • degenia Versicherungsdienst AG
  • FinanzNet Holding AG
  • FiNet Financial Services Network AG
  • FondsKonzept AG
  • germanBroker.net AG
  • Insuro Maklerservice Jan Dinner e.K.
  • Jung, DMS & Cie. AG
  • Maxpool GmbH
  • Netfonds GmbH
  • pma Finanz- und Versicherungsmakler GmbH
  • Qualitypool GmbH
  • SDV AG
  • VEMA e.G. Versicherungs-Makler-Genossenschaft
  • vfm Versicherungs-& Finanzmanagement GmbH
  • VFV GmbH – Der Sachpool

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