Man könnte denken, die Versicherungsvertreter des „Kinderversorgungsdienstes“ haben einen Kooperationsvertrag mit dem Klapperstorch unterzeichnet. Kaum dringt das Säuglingsgeschrei aus der Wiege, klingelt es schon bei den frisch gebackenen Eltern an der Haustüre. Im Gepäck haben die Geschäftemacher eine Kapitallebensversicherung: schließlich soll für den Säugling frühzeitig vorgesorgt werden, „damit das Kind abgesichert ist und es gut hat“! Woher die Mitarbeiter des Unternehmens die Information beziehen, dass sich bei den Eltern Nachwuchs ankündigte, bleibt ihr Geheimnis.

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Den Verbraucherzentralen ist das Vorgehen des Kinderversorgungsdienstes allerdings suspekt. Da nützt es auch nichts, dass der Name des Unternehmens an eine Wohltätigkeitsorganisation denken lässt – glaubt man den Verbraucherschützern, haben die dubiosen Mitarbeiter keineswegs Wohltaten im Sinn. Vielmehr handelt es sich um eine altbekannte Masche der Geschäftemacherei mit guten Erfolgsaussichten: Welche Eltern lassen sich schon gerne den Vorwurf gefallen, nicht ausreichend für das Neugeborene vorzusorgen?

„Diese Unternehmen sind mit Sicherheit unseriös“, mahnt Peter Lischke, Geschäftsführer der Verbraucherzentrale Berlin. „Es ist an sich eine gute Idee, für seinen Nachwuchs Geld anzulegen, aber solche schwerwiegenden Entscheidungen sollten nicht an der Haustür getroffen werden; erst recht nicht, wenn die Vertreter unangemeldet kommen und ihre Informationen aus nicht nachvollziehbarer Quelle bezogen haben.“

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So empfiehlt die Verbraucherzentrale, auf keinen Fall auf derartig dubiose Angebote einzugehen. Der Abschluss einer Lebensversicherung sollte gut überlegt sein und nicht zwischen Tür und Angel erfolgen.

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