Ab 2013 sollen EU-weit neue Eigenkapitalregeln für die Versicherungsbranche gelten. Derzeit läuft die fünfte quantitative Studie (QIS5) für das entsprechende Regelwerk Solvency II, auf deren Basis im kommenden Jahr dann letzte Einzelheiten zu den Kapitalanforderungen festgelegt werden. Während sich die meisten Versicherer bereits mit konkreten Auswirkungen der neuen Regeln auf die Kapitalanlage beschäftigen, legen sie zu wenig Wert auf mögliche fundamentale Veränderungen ihres Geschäftsmodells, ihrer Organisation und Kultur, ihrer Prozesse sowie ihrer IT-Strategie und Architektur.

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Traditionell stehen die Risiken im Mittelpunkt der strategischen Überlegungen sowie der Produktpolitik von Versicherungsunternehmen. Kapital als knappe Ressource ist derzeit noch bei kaum einem Versicherer in den Fokus gerückt.
Bain-Partner und Versicherungsexperte Dr. Gunther Schwarz sieht dringenden Handlungsbedarf: „Versicherer müssen sich 2011 intensiv mit einer Optimierung und Neuausrichtung ihres Geschäftsmodells infolge von Solvency II beschäftigen, um ab 2013 am Markt nicht ins Hintertreffen zu geraten.“
Anders als bei Basel III für Banken sind für die Versicherer, zumindest derzeit, noch keine Übergangsfristen festgelegt. „Die Versicherungsindustrie und auch die Aufsicht werden die geforderte Übergangsfrist dringend benötigen, um sich auf die fundamentalen Änderungen einzustellen“, so Schwarz.

Solvency II – zentrale strategische und kulturelle Herausforderung

Gemeinsam mit der weltweit führenden aktuariellen Beratung "Towers Watson" wird "Bain & Company" ab Januar 2011 eine umfangreiche Studie zum Thema „Solvency II – eine kulturelle und strategische Herausforderung“ vorlegen. Sie wird als erste Studie auf der aktuellen QIS5-Spezifikation basieren und somit die Realität in den wichtigsten europäischen Versicherungsmärkten Ende 2010 widerspiegeln.
Aufgrund der Tiefe der erhobenen Daten wird die Studie einen genauen Einblick ermöglichen, in welchen großen EU-Staaten welche Versicherungssparten wie gut auf die neuen Eigenkapitalregeln vorbereitet sind. Auf dieser Basis lässt sich aufzeigen, wie nachhaltig die Geschäftsmodelle der wichtigsten Marktteilnehmer in den vier großen EU-Staaten Deutschland, Frankreich, Großbritannien sowie Italien sind und mit welchen Strategien Versicherer ihre Marktstellung optimieren können.

"Bain"-Partner Schwarz sagt: „Wir freuen uns sehr, dass wir bei dieser für die Versicherungsbranche wichtigen Studie mit den Kollegen von Towers Watson zusammenarbeiten. Ihr exzellentes aktuarielles Know-how ergänzt sich sehr gut mit unserer strategischen sowie Organisationsexpertise. So können wir umfassende Unterstützung bei der Umsetzung von Solvency II und dem zentralen Thema Kapitaloptimierung bieten.“

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Frank Schepers von "Towers Watson" erklärt: „Wer 2011 nicht handelt, bringt sein Unternehmen mittelfristig in Gefahr. Solvency II bedeutet die größte Umwälzung in der Versicherungsbranche seit vielen Jahren. Wir sind überzeugt, dass wir gemeinsam mit Bain auf Basis unserer Studie nationalen und internationalen Versicherern helfen können, diese Herausforderung erfolgreich zu bewältigen.“

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