Die Einkommensschere zwischen Ost und West hat sich damit wieder etwas geöffnet. Im Jahr 1993 lag das Nettoeinkommen der Haushalte in den neuen Ländern im Durchschnitt noch bei 68,3 Prozent des Einkommens der Haushalte im früheren Bundesgebiet. Bis zum Jahr 2003 näherten sich Ost und West an – das Nettoeinkommen in den neuen Ländern stieg auf 77,5 Prozent des Westniveaus. Von 2003 bis 2008 erhöhte sich das durchschnittliche Nettoeinkommen aber nur in westdeutschen Haushalten (+ 3,3%), während es in den neuen Ländern stagnierte.

Diese und weitere Ergebnisse der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) 2008 zur finanziellen Situation und dem Konsumverhalten der privaten Haushalte hat Peter Weigl, Vizepräsident des Statistischen Bundesamtes, auf einer Pressekonferenz am Mittwoch in Berlin vorgestellt.

Die Ergebnisse der EVS 2008 zeigen auch deutliche Unterschiede in der Einkommenssituation verschiedener Haushaltstypen. So war das durchschnittliche Nettoeinkommen pro Haushaltsmitglied bei Alleinerziehenden mit 845 Euro im Monat niedriger als bei Paaren mit Kindern (1 103 Euro). Alleinlebende verfügten mit durchschnittlich 1 726 Euro über das höchste monatliche Pro-Kopf-Einkommen.

Aufgrund der niedrigen Einkommen hatten Alleinerziehende die wenigsten Spielräume für die Ersparnisbildung: Sie sparten durchschnittlich 89 Euro im Monat. Damit lagen sie erheblich unter dem Bundesdurchschnitt von 312 Euro im Monat.

Detaillierte Ergebnisse der EVS zum kostenlosen Download beim Statistischen Bundesamt

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