Nur 30 Prozent der kleinen und mittelständischen Unternehmer in Deutschland sind sich sicher, für mögliche folgenschwere Fehler in ihrem Betrieb ausreichend versichert zu sein.
Die Ergebnisse der zweiten „DNA of an entrepreneur“-Studie des Spezialversicherers Hiscox zeigen deutlich: Die Inhaber von kleinen und mittelständischen Unternehmen müssen über die Risiken der Unternehmensführung sowie die Notwendigkeit einer umfassenden Berufshaftpflichtdeckung besser aufgeklärt werden.

Die internationale Studie des Versicherers stützt sich auf die Befragung von etwa 1.000 kleinen und mittelständischen Unternehmen in Großbritannien, Frankreich, den Niederlanden und Deutschland.
Etwa 33 Prozent der befragten deutschen Unternehmer gaben an, zu wissen, welche Versicherungen existieren und notwendig seien, um die größten Risiken ihrer Branche abzudecken. Dabei sieht die Situation der deutschen Unternehmer im internationalen Vergleich noch gut aus. Im europäischen Gesamtschnitt lag dieser Wert gerade einmal bei 22 Prozent. Weiter gaben 29 Prozent aller deutschen Unternehmer an, lediglich die notwendigen Versicherungen für ihre Immobilien oder Transporte bzw. nur die gesetzlich vorgeschriebenen Versicherungen abzuschließen.

„Auffällig ist, dass insgesamt etwa 70 Prozent der befragten Unternehmer angaben, nicht zu wissen, welche Versicherungen für ihre Branche wichtig sind“, sagt Heiko Wichert, Sales Manager bei Hiscox, „Diese Zahl zeigt die eindeutige Notwendigkeit auf, Unternehmer in ihrem Versicherungsschutz eingehend aufzuklären und zu beraten.“

Großer Handlungsbedarf im Einzelhandel und Kfz-Handel

Besonderes Augenmerk liegt dabei auf den Mittelständlern im Einzelhandel und dem Kfz-Handel: Nur zwölf Prozent kennen die zu versichernden Risiken ihres Arbeitsbereichs und 48 Prozent von ihnen gaben an, nur die notwendigen bzw. gesetzlich vorgeschriebenen Versicherungen abzuschließen. Gerade in diesen wichtigen Branchen muss das Wissen über eine ausreichende Berufshaftpflicht gestärkt werden.

Ein auffällig fundiertes Wissen über Versicherungen und betriebliche Risiken hingegen zeigt sich bei den deutschen Finanzdienstleistern: 55 Prozent gaben an, bestens informiert zu sein.

Unter den Unternehmern aus der Fertigungswirtschaft und der Ingenieurswirtschaft zeigt sich ein ähnliches Bewusstsein: Mehr als 65 Prozent unter ihnen sind der Meinung, ausreichend vor Fehlern im eigenen Unternehmen abgesichert zu sein.

Risikobereitschaft deutscher Unternehmer zu gering

Auffällig in der gesamtdeutschen Erhebung ist zudem die Tatsache, dass lediglich sieben Prozent der Inhaber kleiner und mittelständischer Unternehmen mehr Risiken eingehen würden, wenn sie wüssten, dass sie durch ihre Versicherung umfassend abgesichert sind. Auch diese Beobachtung lässt sich auf internationalem Niveau wieder erkennen.
„Die Bereitschaft, Risiken einzugehen, ist notwendig für unternehmerischen Fortschritt und Erfolg. Die richtige Versicherung kann Unternehmern also helfen, abschätzbare Risiken einzugehen, ohne um die Existenz zu fürchten“, weiß Heiko Wichert, „Zudem zeigt unsere Erfahrung, dass immer mehr Auftraggeber einen Nachweis über die richtige Absicherung auch im Dienstleistungsbereich fordern. An erster Stelle steht also zunächst die Notwendigkeit, das Wissen der Unternehmer über wichtige Möglichkeiten im betrieblichen Versicherungsschutz auszubauen.“

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