Das Geschäftsmodell der Honorarberatung gewinnt auch in Deutschland zunehmend an Bedeutung. Gegenwärtig bieten ca. 44 Prozent der Befragten Honorarberatungsdienstleistungen an, der Großteil allerdings nur als Ergänzung zum Provisionsgeschäft.
Reine Honorarberatung wird lediglich von knapp vier Prozent der Befragten angeboten. Allerdings signalisieren 44 Prozent der bereits heute fallweise Honorarberatung anbietenden Berater die Bereitschaft, vollständig auf Honorarberatung umzusteigen.
Die prinzipielle Bereitschaft der bisher ausschließlich auf Provisionsbasis agierenden Berater, auch Honorarberatungsleistungen anzubieten, ist mit 69 Prozent als hoch einzustufen. Lediglich neun Prozent der Befragten lehnen dies grundsätzlich ab.

Die Skepsis gegenüber Honorarberatung ist vor allem auf die erhebliche Diskrepanz zwischen der Zahlungsbereitschaft der Kunden und der beraterseitig als betriebswirtschaftlich notwendig angesehenen Stundensatzhöhe zurückzuführen.
So wird die kundenseitige Honorarzahlungsbereitschaft von 72 Prozent der Befragten auf weniger als € 100 pro Stunde geschätzt.
Als weitere Eintrittsbarriere sehen die Befragten die mangelnde Nachfrage und Akzeptanz (74 Prozent) sowie einen erwarteten Ertragsrückgang (45 Prozent).
Bei der Verrechnung von Provisionseinahmen existieren signifikante Unterschiede zwischen reinen Honorarberatern und solchen, die Honorarberatung nur fallweise anbieten.
Während eine vollständige Auskehrung von Produktprovisionen an Kunden nur bei 18 Prozent der fallweise Honorarberatung anbietenden Berater erfolgt, ist dies bei 66 Prozent der reinen Honorarberater der Fall.

Hintergrundinformationen zur Studie

Diese Erkenntnisse gehen aus der Studie „Die Zukunft des unabhängigen Finanzdienstleistungsvertriebs in Deutschland" hervor, die vom PFI Private Finance Institute der European Business School durchgeführt wurde.

European Business School

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