Versicherungsdichte hoch – Überblick gering
Fast die Hälfte der Deutschen besitzt fünf oder mehr Versicherungen – doch drei von zehn wissen nicht, wie hoch ihre monatlichen Prämien sind. Das zeigt eine aktuelle Umfrage von Adyen. Die Ergebnisse offenbaren nicht nur ein Kommunikationsproblem zwischen Versicherern und Kunden, sondern auch strukturelle Schwächen bei Verwaltung und Zahlungsabwicklung.

83 Prozent der Befragten zahlen ihre Beiträge per SEPA-Lastschrift, meist automatisch. Das erleichtert zwar den Einzug, führt aber zugleich dazu, dass viele Kunden keinen Überblick mehr haben. Besonders betroffen sind Selbstständige und Gutverdiener zwischen 30 und 40 Jahren – sie zahlen oft über 400 Euro pro Monat an Versicherungsbeiträgen.
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Adyen sieht darin Chancen für die Branche: „Wer Vertrauen schaffen will, muss auch für Übersicht sorgen“, sagt Hella Fuhrmann, Country Managerin DACH. Digitale Bezahlprozesse könnten helfen, den Kundenkontakt zu verbessern – etwa durch Zahlungstransparenz in Echtzeit, virtuelle Kartenlösungen oder Echtzeitauszahlungen im Schadensfall.
Der Wunsch nach alternativen Bezahlmethoden wächst, vor allem bei jüngeren Zielgruppen: Unter den 18- bis 29-Jährigen wünschen sich deutlich mehr Kund*innen Optionen wie Rechnung, PayPal oder Sofortüberweisung.
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Auch beim Abschlussverhalten bleibt der Vertrieb traditionell: 44 Prozent schließen direkt beim Versicherer ab, 30 Prozent über Makler. Vergleichsportale spielen mit elf Prozent nur eine Nebenrolle.