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Die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) ist ein zentrales Element der persönlichen Absicherung. Doch viele Versicherte unterschätzen ihren tatsächlichen Bedarf. Zwar bieten viele Verträge die Möglichkeit zur Nachversicherung ohne erneute Gesundheitsprüfung, doch diese wird häufig nicht genutzt.

Aktuelle Daten der Zurich Gruppe Deutschland zeigen die Top-Anlässe für BU-Erhöhungen. In einer Auswertung der letzten fünf Jahre haben sich dabei drei Hauptgründe herauskristalisiert, warum Kunden ihre BU-Rente erhöht haben:

  • Gehaltssprung um mehr als zehn Prozent – 542 Kunden nutzten diese Chance.
  • Berufseinstieg nach Abschluss der Ausbildung – 442 junge Erwachsene verbesserten ihren Schutz.
  • Geburt eines Kindes – 337 Kunden passten ihre Absicherung dem neuen Lebensabschnitt an.

Weitere wichtige Anlässe waren der Abschluss einer akademischen Ausbildung (288 Anträge) und Heirat (283 Anträge). „Wir empfehlen unseren Kunden, die Nachversicherungsmöglichkeiten bei der Berufsunfähigkeitsversicherung aktiv zu nutzen. Wer die Absicherung regelmäßig überprüft und an die eigene Lebenssituation anpasst, sorgt langfristig für finanzielle Sicherheit.“, sagt Rüdiger Feilen, Teamleiter Biometrie-Produkte bei der Zurich Gruppe Deutschland.

„Die Bedingungen sind ausgereizt – die Nachversicherung oft unterschätzt“

Versicherungsmakler Tobias Bierl warnt davor, den Nutzen der Nachversicherung zu unterschätzen: „Die Bedingungen in der Berufsunfähigkeitsversicherung (zumindest in der Spitzenklasse) sind nahezu ausgereizt". Auf der anderen Seite gibt es eine Auswahlmöglichkeit in der Berufsunfähigkeitsversicherung, die irgendwie wie eine graue Maus daherkommt und oftmals wenig Beachtung findet: Die Nachversicherungsgarantie.

Das Problem: Viele BU-Verträge werden zu Beginn der Karriere mit zu niedriger Rente abgeschlossen – häufig 1.000 oder 1.500 Euro im Monat. Die Beitragsdynamik von zwei bis drei Prozent gleicht zwar die Inflation aus, aber nicht den Gehaltssprung im Berufsleben. Im Leistungsfall fallen nicht nur Einkommen und Arbeitgeberanteil zur Rentenversicherung weg – auch Beiträge zur Krankenversicherung müssen aus der BU-Rente gezahlt werden. Bierl betont: „Somit ist die Messlatte mit „Maximale mögliche BU-Absicherung” grundsätzlich ein guter Ratgeber, zumeist sprechen wir von 60 Prozent des Bruttogehalts (was bedeutend mehr ist als die von Finanztest empfohlenen 75 Prozent des Nettogehalts)."

Wer seine BU bereits als Schüler, Azubi oder Student abschließt, stößt zudem schnell an den damals vereinbarten Höchstbetrag. Erst bei Berufseintritt oder bestimmten Lebensereignissen lässt sich der Schutz anpassen. Wird diese Chance verpasst, kann später oft nur noch ein teurer Neuabschluss helfen – sofern der Gesundheitszustand es zulässt.
Lebensstandard absichern – nicht nur Einkommen

Bierl fasst es deutlich zusammen: „Die Berufsunfähigkeitsversicherung ist nämlich nichts anderes als eine Statusabsicherung. Der erreichte Status ist mit einem Häuschen im Grünen (auf Kredit), zwei Kindern und einem gewissen Lebensstatus sicherlich ein anderer als noch während der Ausbildung."

Die Empfehlung an Vermittler und Kunden lautet daher klar: Nachversicherungsklauseln kennen, aktiv nutzen und regelmäßig prüfen. Denn nur so lässt sich die Absicherung an steigende Lebenshaltungskosten, Gehälter und neue Lebensphasen anpassen.