Wie alt ist die Vermittlerschaft? Dies ist eine der Fragen, die bei der aktuellen Strukturanalyse des Bundesverbandes Deutscher Versicherungskaufleute (BVK) im Mittelpunkt stand. Dabei bestätigte sich wieder einmal, dass die Branche ein Nachwuchsproblem hat. Nur 6,6 Prozent aller Befragten waren jünger als 35 Jahre.

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Gleichzeitig ist der Anteil der Teilnehmer im Alter von 55 bis 65 Jahren bei 35,5 Prozent. Die über 65-jährigen Teilnehmer machen zudem etwa 2,0 Prozent an der Gesamtmenge aus. Ergo müssen sich 37,5 Prozent oder mehr als jeder dritte Befragte also Gedanken machen, an wen er schon bald seine Agentur oder den Bestand übergeben will.

Ein weiterer großer Part der Vermittler hat ein Alter zwischen 45 und 55 Jahren. Rund ein Drittel der Vermittlerschaft liegt in diesem Bereich (33,5 Prozent). Etwa jeder fünfte Befragte liegt alterstechnisch im Bereich der 35- bis 45-Jährigen (21,1 Prozent).

Im Schnitt über alle Vermittlerarten liegt das Alter bei 50,8 Jahren. Gegenüber der Studie aus dem Jahr 2021 sei das durchschnittliche Alter um 0,2 Jahre angestiegen. Demnach sei das Alter bei Ausschließlichkeitsvertretern um 0,2 Jahre und bei Maklern um 0,3 Jahr gestiegen. Deutlich gesunken ist dagegen das Alter von Mehrfachvertretern. Denn diese waren anno 2021 im Schnitt noch 55,4 Jahre alt. In der aktuellen Auswertung waren es dagegen nur noch 51,7 Jahre und damit 3,7 Jahre weniger. Generell gibt es beim durchschnittlichen Alter durchaus Unterschiede unter den Vermittlerarten. Während der Ausschließlichkeitsvertreter im Schnitt 50,6 Jahre alt sind, haben alle anderen Vermittlerarten mehr Jahre auf dem Buckel. So sind Makler im Schnitt 53,3 Jahre alt und damit die älteste Vermittlerart.

Bei der Geschlechterverteilung zeigt sich ein sehr deutliches Bild. Denn der selbstständige Versicherungsvertrieb ist nach wie vor eine Männerdomäne. Rund neun von zehn Vermittlern sind männlich (90,7 Prozent). Wobei die Riege der Mehrfachvertreter hier sehr positiv auffällt. Denn immerhin 19,1 Prozent dieser Vermittlergattung sind Frauen. In der Maklerschaft (8,5 Prozent) und in der Ausschließlichkeit (8,9 Prozent) ist der Frauenanteil dagegen deutlich niedriger. Bemerkenswert ist, dass in der Ausschließlichkeitsvertreter erstmals auch diverse Vermittler vertreten sind. Allerdings ist ihr Anteil mit 0,1 Prozent sehr überschaubar.

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Über die Studie

Die Studie „Betriebswirtschaftliche Strukturen des Versicherungsvertriebs – BVK-Strukturanalyse 2022/2023“ basiert auf einer zwischen Dezember 2022 und März 2023 durchgeführten Onlinebefragung von Vermittlern. 1.900 Fragebögen wurden vollständig ausgefüllt und konnten ausgewertet werden. Knapp 90 Prozent der Befragten sind als Einfirmenvertreter im Vermittlerregister registriert, etwa 6,4 Prozent als Versicherungsmakler und 3,7 Prozent als Mehrfachvertreter.

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