• Wie bei vielen Sachversicherungen gibt es auch bei Tier­kran­ken­ver­si­che­rungen für beide Seiten nach einem Schadensfall ein außerordentliches Kündigungsrecht. Das kann dazu führen, dass die Versicherung den Vertrag kündigt, nachdem man den Versicherungsschutz in Anspruch nahm. Zwar wird ein Versicherer dies nicht sofort in Anspruch nehmen. Allerdings wird die Gefahr umso realer, je älter ein Tier wird – besonders, wenn Krankheiten sich häufen.
  • Zudem ist es üblich, dass ein Vertrag beidseitig jährlich gekündigt werden kann. Auch durch dieses ordentliche Kündigungsrecht entsteht das Risiko, dass man bei älteren oder chronisch kranken Tieren ohne Versicherungsschutz dasteht. Eine tückische Situation: obwohl man vielleicht jahrelang für eine Police zahlte, steht man plötzlich ohne Versicherungsschutz da, wenn das Tier alt ist und man die Police wirklich braucht.

Alternativer Vorschlag: Geld für Behandlungen ansparen

Was aber ist zu tun, wenn man aufgrund der Kritikpunkte lieber auf eine Tierkrankenversicherung verzichten will? Finanztip macht hier unter anderem den Vorschlag, das Geld selber anzusparen. Zwar: Dies mag nicht jedem leicht fallen – und sicher ist auch die Versuchung groß, ausgerechnet in finanziellen Notzeiten auf das Geld zuzugreifen. Wer also weiß, dass das angesparte Geld nicht vor Ausgaben "sicher" ist, sollte doch lieber zu einer Versicherung greifen.

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Disziplinierend aber könnte zum Beispiel ein extra Konto für die Tierarztkosten sein, bei dem man sich das Tabu gibt, kein Geld abzuheben. Hat man das Geld angespart, muss man sich auch nicht mit Ausschlussklauseln herumärgern. So schreiben die Finanzexperten von Finanztip auch auf ihrer Internetseite: „Anstatt 500 Euro Versicherungsbeitrag pro Jahr zu überweisen, lege sie auf ein Extrakonto. Oder Du nutzt das Tagesgeldkonto Deines Girokontos. Einige Anbieter … ermöglichen es, mehrere Tagesgeldkonten als Unterkonten zu eröffnen. Hier könntest Du zum Beispiel für eventuelle Tierarztkosten ansparen. Wenn Du sie nie brauchst (was wir hoffen), hast Du irgendwann das Geld übrig.“

Anbieter- und Vertragsvergleich

Trotz der vielen Kritikpunkte stellt sich zudem die Frage, ob man am Markt nicht doch Policen findet, die ein hohes Absicherungsniveau garantieren. Denn selbst die Tester von der Stiftung Warentest fanden empfehlenswerte Policen in einem Test von OP-Versicherungen, ebenso die Tester des Deutschen Finanz-Service Instituts (DFSI). Wichtig ist freilich, die Fallstricke bei Auswahl eines Tarifs zu berücksichtigen. Es liegt dann auch in der Hand von Verbraucherschützern und Rating-Agenturen, durch Produkttests die Entstehung fester Marktstandards – wie in der Berufsunfähigkeitsversicherung – zu unterstützen.

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