Die sogenannte Generation Mitte sieht sich schlecht für das Alter gerüstet. Das ist Ergebnis einer repräsentativen Allensbach-Umfrage im Auftrag des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). „Nur noch 30 Prozent der 30- bis 59-Jährigen bezeichnen die eigene Absicherung fürs Alter als ausreichend. Vor fünf Jahren waren es noch 38 Prozent“, sagt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen.

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Zugleich stimmen mehr Personen der mittleren Generation der Aussage zu, dass ihre bisherigen Vorsorgeanstrengungen für die Zeit nach dem aktiven Erwerbsleben nicht ausreichen. Waren es vor fünf Jahren noch 41 Prozent der Befragten, die diese Sorge äußern, so erhöhte sich die Zahl bei der jüngsten Umfrage auf 48 Prozent. Jährlich befragen die Meinungsforscher im Auftrag des GDV die Menschen in dieser Altersgruppe zu ihrer finanziellen Vorsorge.

60 Prozent der Befragten gehen demnach davon aus, dass sie deutliche Abstriche an ihrem bisherigen Lebensstandard machen müssten, wenn sie allein auf die Rente angewiesen wären, beziehungsweise die gesetzliche Rente für sie nur eine minimale Existenzabsicherung bedeutet. Lediglich 24 Prozent rechnet damit, keine Abstriche machen zu müssen.

IfD-Allensbach

Dennoch bildet die gesetzliche Rente aus Sicht der Befragten das wichtigste Standbein für den Lebensherbst. 73 Prozent der Befragten rechnen laut Umfrage die staatliche Rente oder Pension zu einer idealen Alterssicherung. Danach folgen Immobilienbesitz (67 Prozent), eine betriebliche Altersversorgung (43 Prozent), eine private Rentenversicherung (36 Prozent) und Einnahmen aus Haus- und Grundbesitz (32 Prozent). Gold (29 Prozent) und eine Erbschaft (26 Prozent) folgen auf den Plätzen. Nur jeder Vierte hält Aktien und Fonds für die ideale Altersvorsorge (25 Prozent).

„Aus unserer Sicht besonders alarmierend: Nur eine Minderheit der mittleren Generation geht davon aus, dass sie im Alter keine finanziellen Sorgen haben wird“, sagt Asmussen. 41 Prozent erwarten, dass sie zwar mit ihren finanziellen Ressourcen auskommen werden, aber nur unter der Bedingung einer sparsamen Lebensführung. Jeder Fünfte rechnet damit, dass die eigenen finanziellen Mittel extrem knapp werden beziehungsweise überhaupt nicht ausreichen, um den Lebensunterhalt im Alter finanzieren zu können. In den schwächeren sozialen Schichten beträgt dieser Anteil sogar 50 Prozent.

Die aktuellen Krisen tragen zudem dazu bei, dass sich weniger Menschen dieser Generation mit ihrer Altersvorsorge beschäftigen. Lag der Anteil jener, die sich mit Altersvorsorge auseinandergesetzt haben, im ersten Quartal 2020 vor der Corona-Pandemie noch bei 62 Prozent, so beträgt sie aktuell nur noch 56 Prozent. Überhaupt sehe derzeit nur jeder Fünfte in der „Generation Mitte“ noch Spielraum, die Ausgaben für die eigene private Alterssicherung zu erhöhen. Aus diesem Kreis sehen die meisten höchstens einen Spielraum bis maximal 200 Euro, viele jedoch auch nur bis maximal 100 Euro im Monat.

Aktuell verfolgt nur eine Minderheit das Ziel, mehr in die private Vorsorge zu investieren. Elf Prozent wollen dieses Jahr mehr in ihre private Alterssicherung investieren, die große Mehrheit hat keine konkreten Pläne für die Veränderung ihrer Altersvorsorge.

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Hintergrund: Für die repräsentative Untersuchung Generation Mitte 2022 haben die Demoskopen zwischen Ende September und Anfang Oktober 2022 insgesamt 1.050 Männer und Frauen im Alter zwischen 30 und 59 Jahren befragt.

mit Pressematerial GDV

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