In den letzten Jahren hat die Ergo unter Federführung der Konzernmutter Munich Re den eigenen Konzern umgebaut und viel Geld in ihre Digitalisierung gesteckt. Mit Erfolg: aus dem einst kriselnden Versicherer mit roten Zahlen wurde einer, der wieder zuverlässig positiv zum Konzernergebnis der Munich Re beiträgt. 2021 haben die Düsseldorfer trotz Corona-Krise 605 Millionen Euro an Gewinn eingefahren: und damit das Ziel von 500 Millionen deutlich übertroffen.

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Doch der Konzernumbau ist noch lange nicht abgeschlossen. Ende 2020 hatte die Ergo das Strategieprogramm „Ambition 2025“ vorgestellt: unter anderem mit dem ehrgeizigen Ziel, binnen fünf Jahren der „führende digitale Versicherer in Deutschland“ zu werden, wie Mark Klein, Chief Digital Officer der Ergo, in einem Interview verriet. Nun wurde ein neuer Schritt bekannt, der dazu beitragen soll, Kompetenzen zu bündeln. Wie das Branchenmagazin „Versicherungsmonitor“ berichtet, hat die Dachgesellschaft Ergo Group die gesamten Anteile des Krankenversicherers DKV ebenso der Konzerntochter Ergo Deutschland überschrieben wie den Schaden- und Unfallversicherer Ergo Versicherung AG.

Im Zuge dieser Ausgliederung übernehme die Ergo Deutschland mehr als 36 Millionen Aktien der DKV sowie 3 Millionen Aktien des Schaden- und Unfallversicherers, berichtet das Magazin. Ziel sei es, das Deutschland-Geschäft auch verstärkt vom Heimatmarkt aus zu steuern. Die Ergo Group erhalte im Gegenzug 2.000 neu ausgegebene Aktien der Deutschland-Tochter, heißt es weiter in dem Bericht.

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Die DKV ist hierbei vor allem im prestigeträchtigen Geschäft mit Krankenzusatz-Versicherungen stark aufgestellt. 3,569 Millionen Personen hielten zum Jahresende 2021 einen entsprechenden Vertrag bei dem Versicherer, so ergab eine Auswertung des Kölner Analysehauses Assekurata: kein anderer Wettbewerber hat im Krankenzusatz-Geschäft eine so hohe Zahl an Verträgen im Bestand. Dabei handelt es sich um einen Wachstums-Markt, denn während das Geschäft im Krankenvollgeschäft stagniert, stieg die Zahl der abgeschlossenen Zusatz-Policen in den letzten Jahren deutlich an: seit 2006 hat der Bestand nach PKV-Daten um mehr als 45 Prozent zugelegt. Dieser Prozess könnte sich noch beschleunigen, wenn die leeren Kassen bei den Krankenkassen dazu beitragen, dass auch Leistungen bei den gesetzlichen Krankenversicherern gestrichen werden müssen.

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