Im Schnitt höhere Punktzahlen in allen Bereichen

Vor allem im Bereich "Soziales" gab es gegenüber dem Vorjahr eine deutlich höhere Punktzahl: 2021 erreichten die Versicherer im Schnitt 3,17 Punkte gegenüber 1,47 Punkten bei der vorherigen Studie. Verbesserungen gab es auch in den Bereichen „Governance" bzw. Unternehmensführung mit 3,02 Punkten (Vorjahr: 1,92). Für die „Umwelt“ wurden im Durchschnitt 2,26 Punkte vergeben - hier hatten die Versicherer zuvor 1,1 Punkte im Branchenschnitt erzielt. Alle drei Kategorien werden in der Studie gleich gewichtet.

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Im Rankingbereich Soziales hätten die Versicherer an Transparenz gewonnen. Zwei Gesellschaften erreichen hier erstmals sogar die Höchstwertung. Doch das gilt nicht für alle: In den Teilbereichen Kinderbetreuung, Familienbeihilfe und Gesundheitsmanagement seien rückläufige Tendenzen zu beobachten.

Auch im Bereich guter Unternehmensführung ließen sich positive Tendenzen beobachten: Nachhaltigkeit habe in der Führung an Priorität gewonnen, 78 Prozent der Gesellschaften hätten sie mittlerweile fest ins Unternehmen integriert.

Doch nicht alle Versicherer untermauern ihr Handeln damit, dass sie auch eine externe Kontroll-Instanz darauf schauen lassen, zum Beispiel Wirtschaftsprüfer. Was auffällt: 47 Prozent der Unternehmen, die auf eine externe Verifizierung ihrer Scopes verzichten, konnten ihr Ergebnis im Bereich Umwelt in diesem Jahr laut Studie verbessern. Bei den verifizierten Versicherungsgesellschaften ergibt sich ein gegenteiliges Bild. Dort ist der CO2-Ausstoß pro Mitarbeitenden gestiegen. „Die Gesellschaften sollten in Erwägung ziehen, ihre CO2-Emissionen verifizieren zu lassen, um einen Greenwashing-Verdacht nicht erst aufkommen zu lassen“, fordert Zielke.

Der Blick auf einzelne Versicherer: Axa mit der höchsten Punktzahl

Die einzelnen Versicherer konnten sich im Ranking eine goldene, silberne und bronzene Platzierung verdienen. Eine goldene Platzierung wird für mehr als 3,9 Punkte, eine silberne für 2,75 – 3,89 Punkte und eine bronzene für 1,6 – 2,74 Gesamtpunkte vergeben.

Insgesamt erreichten zwölf Versicherer den Gold-Status. Die höchste Punktzahl im Gesamtklassement konnte hierbei die Axa mit 5,05 Punkten erzielen. Folgende Versicherer wurden mit Gold ausgezeichnet:

  1. AXA 5,05
  2. Zurich Insurance Group 4,99
  3. Gothaer 4,71
  4. Helvetia 4,64
  5. Sparkassen Versicherung Sachsen 4,60
  6. Prisma Life 4,45
  7. Baloise 4,33
  8. Talanx Gruppe 4,28
  9. Wüstenrot & Württembergische (WW AG) 4,15
  10. SV SparkassenVersicherung 4,13
  11. Debeka 4,12
  12. Die Bayerische 4,00

Continentale, Vereinigte Hannoversche und Württembergische Gemeinde Versicherung mit den wenigsten Punkten

Aber es gibt auch Versicherer, die mit Blick auf ESG weniger gut performen und sich am Ende der Skala einfinden. Die niedrigste Punktzahl erreicht hierbei die Continentale mit minus 0,22 Punkten. Doch beim Schlusslicht sei ein deutlicher Aufwärtstrend erkennbar: im Vorjahr hatte die Punktzahl noch bei minus 2,45 Punkten gelegen. Die Analysten gehen deshalb davon aus, dass der Versicherer die rote Laterne bald abgeben könnte.

Auf dem vorletzten Platz findet sich Vereinigte Hannoversche Versicherung Gruppe (VHV) ein, die 0,11 Punkte erreicht. Auch sie hat sich gegenüber dem Vorjahr verbessert: da lag ihre Punktzahl noch bei minus 1. Die Württembergische Gemeinde Versicherung (WGV) erzielt die drittschlechteste Punktzahl mit 0,19 Punkten.

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Ebenfalls schlecht schneidet die HUK-Coburg ab. Sie landet mit 0,34 Punkten auf dem viertletzten Platz. Während die zuvor genannten Versicherer ihre ESG-Bilanz verbessern konnten, habe die HUK sogar noch verloren, weil sie im Vergleich zum Vorjahr noch weniger transparent gewesen sei. Die Ergebnisse der Studie und die Platzierung aller teilnehmenden Versicherer finden sich auf der Webseite von Zielke Research. Die Versicherer dürfen die Siegel gegen Entgelt nutzen, um damit um Kundinnen und Kunden zu werben.

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