Die Zahl der versicherten Autodiebstähle ist 2021 auf ein Rekordtief gesunken. „Autodiebe haben bundesweit genau 9.805 Pkw geklaut, rund acht Prozent weniger als 2020”, sagt Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Seit Beginn der Diebstahlstatistik seien damit erstmals deutlich weniger als 10.000 Fahrzeuge gestohlen wurden. Zum Vergleich: Mitte der 1990er-Jahre hatten die Versicherer noch rund 100.000 Diebstähle pro Jahr registriert.

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Entwarnung will der Verband dennoch nicht geben. Zum einen ist der wirtschaftliche Schaden nach wie vor hoch. Pro Diebstahl mussten die Versicherten im Schnitt 19.100 Euro ersetzen. „Insgesamt verursachten Autodiebe 2021 damit einen wirtschaftlichen Schaden von mehr als 187 Millionen Euro – also rechnerisch über 500.000 Euro pro Tag“, sagt Asmussen.

Zum anderen bedeuten die gesunkenen Zahlen nicht, dass weniger Diebe aktiv wären. Es seien auch bessere technische Schutzmaßnahmen wie die Wegfahrsperre und eine bessere Strafverfolgung und Grenzsicherung, die den Autodieben die Arbeit erheblich erschwere. Oft handelt es sich um international vernetzte Banden, die ihr Diebesgut in andere Staaten bringen und dort weiterverkaufen.

SUV besonders im Fokus der Täter

Hinsichtlich der Frage, welche Autos bevorzugt entwendet werden, zeigt sich ein deutlicher Trend: SUV sind bei den Kriminellen besonders gefragt. Die Liste führt ein Hersteller an, den viele vielleicht nicht tippen würden: Kia stellt mit seinem Sportcoupe Stinger 1.Gen. das meistgeklaute Modell im Verhältnis zu den zugelassenen Fahrzeugen. Dahinter listen sich zwei Landrover-Modelle ein. Erst auf Rang acht folgt mit dem BMW X6 ein Modell aus deutscher Produktion: wobei hier bedacht werden muss, dass auch deutlich mehr BMW auf deutschen Straßen zugelassen sind.

GDV - Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft

Hinzu kommt, dass weniger als jeder dritte Autodiebstahl aufgeklärt werden kann. Die Aufklärungsquote bei Kfz-Diebstahl betrug laut Polizeilicher Kriminalstatistik im Jahr 2021 rund 31,2 Prozent.

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