Von der Bankangestellten zur Yoga-Lehrerin? Vom Berufs-Musiker zum Altenpfleger? Von der angestellten Maßschneiderin zur selbstständigen Mode-Designerin? Diese Berufswechsel hat es tatsächlich gegeben, wie Porträts in regionalen Medien verraten. Eine repräsentative Umfrage des Handelsblatt Research Instituts (HRI) und der Deutschen Vermögensberatung (DVAG) zeigt nun, dass weit mehr Bürgerinnen und Bürger mit einem anderen Job liebäugeln, als man vermuten könnte. Denn auf die Frage „Können Sie sich vorstellen, im Laufe Ihres Erwerbslebens in ein neues Berufsfeld zu wechseln?“, antworten fast sieben von zehn Personen (67 Prozent) mit „eher ja“. Lediglich 25 Prozent der Befragten lehnen es hingegen explizit ab, sich neu zu orientieren.

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Handelsblatt Research Institute / DVAG

“Lust auf Neues“ häufigstes Motiv

Gefragt nach den Gründen, weshalb die Wechselwilligen sich einen neuen Beruf vorstellen können, zeigt sich ein buntes Potpourri an Motiven. Für jeden Dritten ist „Lust auf Neues“ der Hauptwunsch - und zugleich die am häufigsten genannte Antwort.

Dass sich hinter diesem Wunsch nach Neuorientierung auch mögliche Konflikte am aktuellen Arbeitsplatz verbergen, zeigen weitere Antworten. So wünschen sich immerhin 32 Prozent der Befragten eine bessere Work-Life-Balance. Oft seien neue Umstände im Leben Anlass für diesen Wunsch, teilt die DVAG per Pressetext mit: zum Beispiel, dass eine Familie gegründet wurde. Auch eine weitere Antwort verrät Unzufriedenheit mit dem aktuellen Job. Denn fehlenden Spaß am aktuellen Beruf beklagen ebenfalls 32 Prozent: verbunden mit aufkommender Langeweile und fehlender Motivation.

29 Prozent geben „Wandel der Interessen“ als Motiv für einen möglichen Jobwechsel an. Die fünfthäufigste Antwort lässt wieder Unzufriedenheit am Arbeitsplatz erkennen, denn jeder Vierte (25 Prozent) wünscht sich eine höhere Wertschätzung als beim aktuellen Arbeitgeber - und ist deshalb bereit, sich beruflich neu zu orientieren.

Spaß im Beruf wichtiger als Geld

Handelsblatt Research Institute / DVAG

Zudem wollten die Studienmacher wissen, welche Merkmale für die Befragten ein Traumberuf ausmacht. Mehr als jeder Zweite (52 Prozent) antwortete, die Arbeit müsse Spaß machen. Das war auch die am häufigsten genannte Antwort. Monetäre Motive werden mit 40 Prozent hingegen deutlich seltener genannt. Als dritthäufigste Antwort wird „eigenverantwortliches Arbeiten“ (33 Prozent) als Merkmal des Traumberufs ausgemacht - Mehrfachantworten waren möglich.

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Tendenziell zeigt die Antwort, dass die Befragten mehrheitlich eine erfüllende und abwechslungsreiche Arbeit wünschen, die mit Freizeit und Familienleben gut vereinbar ist. Wertschätzung und Anerkennung ist hierbei wichtig - auch, um nicht den Spaß an der Arbeit zu verlieren und innerlich zu kündigen. Für die Umfrage „Traumberuf gesucht“ hat der Meinungsforscher YouGov repräsentativ 1.021 Personen zwischen 18 und 40 Jahren befragt.

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