Im ersten Halbjahr 2022 meldeten sich Deutschlands Arbeitnehmer häufiger krank. Durchschnittlich 7,9 Fehltage verursachten die Beschäftigten. Das sind 17,9 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Damals waren es 6,7 Fehltage. Damit lag der Krankenstand bei 4,4 Prozent (2021: 3,7 Prozent). Das geht aus der aktuellen Krankenstands-Analyse der DAK-Gesundheit hervor. Für die Analyse wertete das Berliner Iges-Institut die Daten von 2,3 Millionen erwerbstätigen DAK-Versicherten aus.

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Grund für den Anstieg seien vor allem die vielen Atemwegserkrankungen. Diese seien förmlich durch die Decke gegangen. Bis Ende Juni 2022 seien auf 100 DAK-versicherte Beschäftigte nur 133 Fehltage wegen Atemwegserkrankungen gekommen. Im Vorjahreszeitraum waren es rund 48 Tage.

Die meisten Fehltage gab es wegen Rückenleiden oder anderer Muskel-Skelett-Probleme. Fast ein Fünftel des Arbeitsausfalls (18,5 Prozent) ließ sich damit begründen. Ein Sechstel (16,9 Prozent) wurde von Atemwegserkrankungen verursacht. Diese überholten die psychischen Erkrankungen, deren Anteil am Krankenstand nun bei 15,6 Prozent liegt. (erstes Halbjahr 2021: 19,8 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahreshalbjahr habe es etwas weniger Fälle gegeben. Diese seien im Durchschnitt auch etwas weniger langwierig gewesen.

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Dennoch haben psychische Erkrankungen ein Merkmal: Sie haben eine besonders lange durchschnittliche Erkrankungsdauer von 40,6 Tagen (41,7 Tage). In diesem Jahr ist auch die Zahl der Fehltage etwas gesunken. Der Wert fiel von 133,3 auf 123,3 Fehltage je 100 Versicherte. Auffallend: Bei Frauen wurden im untersuchten Zeitraum deutlich mehr Fehltage wegen psychischer Erkrankungen diagnostiziert als bei Männern. Bei den weiblichen Beschäftigten waren es 158,0 Fehltage je 100 Versicherte. Bei den Herren der Schöpfung waren es lediglich 93,5 Ausfalltage je 100 Versicherte. Bei Frauen sind Fehltage aufgrund seelischer Beschwerden bereits wichtigster Ausfallgrund.

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