Wird eine Anzeige auf Social Media wahrgenommen und löst sie eine Aktion aus? Dieser Frage widmet sich die Studienreihe „Social Media Ad Perception“ des Marktforschers Research Tools. Das Unternehmen aus Esslingen am Neckar wertete hierfür Daten der Murmuras GmbH aus. 9.700 Ad Impressions von 198 Anbietern wurden hierbei erfasst, wobei man sich auf die Plattformen Facebook und Instagram beschränkt hat.

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Mehr Werbung auf Facebook als auf Instagram

Ein Ergebnis: Facebook wird von den Versicherern immer noch deutlich häufiger mit Werbung bespielt als Instagram: auf der Plattform mit dem blauen „f“ werden zwei Drittel mehr Ad Impressions gezählt als bei der jüngeren Konzerntochter. Damit wird tendenziell jene Plattform häufiger bespielt, auf der das Nutzeralter laut Bitkom-Daten im Schnitt höher ist. Am häufigsten werde Werbung zur Kfz-Versicherung oder allgemeine Imagewerbung ausgespielt. Hierbei ist zu beachten, dass der Untersuchungszeitraum auch die Kfz-Wechselsaison umfasste, folglich die Zeit, in der Versicherer besonders offensiv wechselfreudige Kfz-Kundinnen und Kunden umwerben: Analysezeitraum ist der 01.09.2021 – 12.01.2022.

Ein durchschnittlicher Nutzer bekomme etwa alle neun Tage eine Versicherungsanzeige eingeblendet, berichtet Research Tools weiter. Als besonders werbefreudig würden sich hierbei die ADAC Versicherung, Allianz und Ergo zeigen. Allein auf diese drei Anbieter entfalle mehr als jede fünfte (22 Prozent) Werbeanzeige. Bei den Top-Ten-Advertisern würden sich aber auch Spezialisten wie der Zahnzusatz-Anbieter Dentolo und die Krankenkasse DAK Gesundheit befinden. Allein die Top-Ten-Versicherer würden über 100 verschiedene Anzeigen pro Monat schalten.

Hauptzielgruppe: Männer

Eine weitere Erkenntnis: Hauptzielfgruppe beim Thema Versicherungen sind Männer. Nur wenig mehr als ein Drittel aller Anzeigen werde an Frauen ausgespielt. Über die Hälfte der Anzeigen werde zudem an Personen adressiert, die sich in einem mittleren Lebensalter (31 bis 50 Jahre) befinden.

Geht man rein nach der Anzahl der Ad Impressions, so liegen die allgemeinen Versicherer vorne. 52 Prozent der ausgespielten Ads stammen von dieser Anbietergruppe. Auf Direktversicherer entfallen 16 Prozent der Anzeigen, jeweils gut zehn Prozent kommen von Spezialversicherern und Vermittlern. Hierbei muss berücksichtigt werden, dass die Zahl der Direktversicherer in Deutschland nach wie vor deutlich geringer ist als jene der "allgemeinen" Versicherer. Nach GDV-Zahlen werden nur 3,4 Prozent der vermittelten Beitragssumme im Neugeschäft über den Direktvertrieb vermittelt. Die Daten könnten folglich auf eine besonders aktive Zielgruppen-Ansprache der Direktanbieter per Social Media hindeuten.

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Das Einblenden von Ad Impressions bedeutet jedoch noch nicht, dass die potentiellen Online-Kundinnen und Kunden auch tatsächlich den Link anklicken oder ihn teilen. Das geschehe lediglich bei sechs Prozent der eingeblendeten Anzeigen, berichtet das Recherchehaus. Besonders erfolgreich seien hier zwei InsurTechs: Clark und Getsafe kämen auf eine besonders hohe Zahl von Interaktionen. Die Studie kann kostenpflichtig auf der Webseite von Research Tools bestellt werden.

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