Das Kölner Analysehaus infinma hat zum zweiten Mal die Marktstandards für die Risikoversicherung ermittelt. Dazu wurden wichtige Qualitätsmerkmale aus den Versicherungsbedingungen ausgewertet. Insgesamt wurden 284 RLV-Tarife von 62 Gesellschaften unter die Lupe genommen. In der ersten Untersuchung waren es noch 258 Tarife von 61 Unternehmen. Diese wurden in insgesamt 19 Leistungspunkten überprüft. Zu den untersuchten Kriterien zählten unter anderem die vorzeitige Auszahlung der Todesfallleistung bei schwerer Krankheit, Beitragsdynamik, Nachversicherungsmöglichkeiten, Überbrückung von Zahlungsschwierigkeiten oder eine Verlängerungsoption. Dabei werden aus den aktuellen Bedingungen wichtige Merkmale herausgefiltert und zu einem Marktstandard definiert.

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„Die Anzahl der analysierten Tarife ist gegenüber dem letzten Jahr leicht gewachsen. Immer noch erfüllt allerdings nur weniger als ein Drittel aller Tarife den Markstandard. Gleichzeitig können wir feststellen, dass sich das Qualitätsniveau in der Risikoversicherung kontinuierlich verbessert hat. So ist die vorgezogene Leistung bei schwerer Erkrankung inzwischen zum Standard geworden.“, erklärte Dr. Jörg Schulz, Geschäftsführer bei infinma, die aktuellen Ergebnisse.

„Darüber hinaus konnten wir weitere Verbesserungen feststellen. So weisen bspw. mehr Tarife einen Bau- und / oder Kinderbonus auf, die Verlängerungsoption ist in mehr Tarifen enthalten und die Regelungen zur Beitragsstundung wurden optimiert.“, ergänzte Stephan Franz, der bei infinma unter anderem die Marktstandards für die Risikoversicherung verantwortet.

Die Auswertung der RLV-Tarife sieht infinma ausdrücklich nicht als Rating. Schließlich ließen sich die einzelnen Bedingungsbestandteile nicht gegeneinander „aufrechnen“ und seien daher nur bedingt vergleichbar. "Aus genau diesem Grund nehmen wir auch keine Bewertung in Form von Punkten vor, sondern stellen für die einzelnen Kriterien lediglich dar, ob der Versicherer eine Regelung getroffen hat, die besser oder schlechter als der Marktstandard ist.", heißt es in der Auswertung.

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Konkret erreichten vorgegebene Mindestnorm nur 26 der 62 geprüften Versicherer. Von den untersuchten 284 Tarifen übersprangen jedoch nur 80 Tarife die 19 Hürden. Damit erfüllten 71,8 Prozent der geprüften Tarife den Marktstandard nicht. Folgende Unternehmen haben wenigstens einen Tarif der die infinma-Standards mindestens erfüllt oder übertroffen hat: Allianz, Barmenia, Basler, Bayern Versicherung, Concordia oeco, Continentale, Cosmos, Credit Life, Delta Direkt, Dialog, Die Dortmunder, DLVAG, Europa, Hannoversche, Huk24, Huk-Coburg, LV1871, MyLife, Provinzial Rheinland, Signal Iduna, VGH, VPV, VRK, WGV, WWK und Zurich.

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