Das Kölner Analysehaus infinma hat erstmals auch Marktstandards für die Risikoversicherung ermittelt. Dazu wurden wichtige Qualitätsmerkmale aus den Versicherungsbedingungen ausgewertet. Insgesamt wurden 258 RLV-Tarife von 61 Gesellschaften unter die Lupe genommen. Diese wurden in insgesamt 19 Leistungspunkten überprüft. Zu den untersuchten Kriterien zählten unter anderem die vorzeitige Auszahlung der Todesfallleistung, Beitragsdynamik, Nachversicherungsmöglichkeiten, Überbrückung von Zahlungsschwierigkeiten oder eine Verlängerungsoption. Dabei werden aus den aktuellen Bedingungen wichtige Merkmale herausgefiltert und zu einem Marktstandard definiert.

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„In der Öffentlichkeit herrscht häufig die Meinung vor, Risikoversicherungen seien aufgrund der einfachen Definition des Leistungsfalls weitestgehend identisch. Unsere Untersuchung zeigt deutlich auf, dass sich auch bei einer reinen Todesfallabsicherung Leistungsunterschiede zwischen den Produkten ergeben.“, erklärt Stephan Franz, im Hause infinma für die Risikoversicherungen zuständig.

Die Auswertung der RLV-Tarife sieht infinma ausdrücklich nicht als Rating. Schließlich ließen sich die einzelnen Bedingungsbestandteile nicht gegeneinander „aufrechnen“ und seien daher nur bedingt vergleichbar. "Aus genau diesem Grund nehmen wir auch keine Bewertung in Form von Punkten vor, sondern stellen für die einzelnen Kriterien lediglich dar, ob der Versicherer eine Regelung getroffen hat, die besser oder schlechter als der Marktstandard ist.", heißt es in der Auswertung.

Konkret erreichten vorgegebene Mindestnorm nur 28 der 61 geprüften Versicherer. Von den untersuchten 258 Tarifen übersprangen jedoch nur 79 Tarife die 19 Hürden. Damit erfüllten 69,4 Prozent der geprüften Tarife den Marktstandard nicht. „Wenn weniger als ein Drittel aller am Markt angebotenen Tarife den Marktstandard erfüllen, dann ist das schon ein deutlicher Hinweis darauf, dass die Produkte eben gerade nicht weitestgehend identisch sind. Natürlich spielt der Preis bei der Risikoversicherung eine besondere Rolle, aber möglicherweise sind Preisunterschiede eben auch auf Leistungsunterschiede zurückzuführen. Das gilt vor allem im Hinblick auf die Flexibilität der Produkte.“, kommentierte Jörg Schulz, Geschäftsführer bei infinma, die aktuellen Ergebnisse.

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Folgende Unternehmen haben wenigstens einen Tarif der die infinma-Standards mindestens erfüllt oder übertroffen hat: Barmenia, Basler, Bayern Versicherung, Concordia, Continentale, Cosmos, Credit Life, Debeka, Delta Direkt, Dialog, Europa, Huk24, Huk-Coburg, MyLife, Nürnberger Leben, Öffentliche Branuschweig, Provinzial Nordwest, Provinzial Rheinland, Saarland Versicherung, Stuttgarter, Swiss Life, uniVersa, VGH, Volkswohl Bund, VPV, VRK, WWK und Zurich.

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