Wie lang muss ein Rentner bzw. eine Rentnerin leben, damit sich die eingezahlten Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung rechnen? Das hat aktuell der Mathematiker Werner Siepe anhand von Renten-Bescheiden aus den Jahren 2007 bis 2020 überprüft. Hierfür teilt er die zu erwartende Brutto-Monatsrente durch die Beiträge, die im Berufsleben eingezahlt wurden. Über die Studie berichtet aktuell die BILD-Zeitung.

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Das Ergebnis anhand eines Muster-Beispiels: Wer 2020 mit 65 Jahren in Rente ging und immer den Durchschnitt verdient hat, zahlte zusammen mit seinem Arbeitgeber rund 215.000 Euro in die Rentenkasse ein. Er hat einen Rentenanspruch von 1.540 Euro erworben. Nach 11,68 Jahren wäre die Rente refinanziert: mit knapp 77 Jahren. Weil die Hälfte der Beiträge bei Beschäftigten vom Arbeitgeber getragen werden, wäre der Rentner folglich auch schon nach der Hälfte der Zeit im Plus. Rentensteigerungen zum Inflationsausgleich wurden hierbei noch nicht berücksichtigt. Zu bedenken ist hierbei, dass Rentner ihre Altersbezüge auch versteuern müssen und Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung fällig werden.

Weil die Rentenbeiträge aber steigen und das Rentenniveau sinkt, müssen künftige Rentner-Generationen schon weitaus länger leben, bis sich die Rente für sie rechnen würde: Wer 1990 geboren wurde, muss nach aktuellen Prognosen den Renteneintritt schon 17,1 Jahre überleben und über 84 Jahre alt werden. Die durchschnittliche Lebenserwartung beträgt nach den Ergebnissen der Sterbetafel 2018/2020 des Statistischen Bundesamtes für neugeborene Mädchen aktuell 83,4 Jahre und für neugeborene Jungen 78,6 Jahre.

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