Daraus ergibt sich eine soziale Ungleichheit, die das DIW so beschreibt: Menschen mit geringen Einkommen oder einer hohen beruflichen Belastung haben ein höheres Pflegerisiko. Deshalb treten Pflegekosten für sie häufiger auf und reduzieren die ohnehin geringeren verfügbaren Einkommen. „Um diese Ungleichheit zu bekämpfen, brauchen wir sozialpolitische Maßnahmen, die das ausgleichen. Wir brauchen dabei sowohl Konzepte, die sofort greifen, als auch solche, die langfristig angelegt sind“, fordert Peter Haan. Das DIW hat auch entsprechende Vorschläge mitgeliefert:

Anzeige

  • In der Erwerbsphase sollten Arbeitsbelastungen reduziert werden, um das Pflegerisiko präventiv zu reduzieren.
  • die Leistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung sollten kurzfristig ausgebaut werden
  • Qualität und Angebot in der Pflege sollte erhöht werden

Alternativ dazu könnten auch private Zuzahlungen stärker vom Einkommen abhängig gemacht werden, schlägt das DIW Berlin vor. Zudem halten die Wirtschaftsforscher an der Idee einer Art ‚Pflege-Einheitskasse‘ fest und schreiben: „Auch eine Bürgerversicherung, in der private und gesetzliche Pflegeversicherung zusammengebracht werden, könnte die Ungleichheit reduzieren, da das Pflegerisiko von Menschen mit privater Pflegeversicherung deutlich geringer ist als bei Menschen mit gesetzlicher Versicherung.“

vorherige Seite
Seite 1/2/

Anzeige