Bereits vor der Corona-Krise investierten deutsche Versicherer fünf Milliarden Euro in ihre IT-Infrastruktur und der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) meldete, dass die digitale Kundenkommunikation bei einigen Unternehmen in der Spitze um 20 Prozent zugenommen hat.

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Wie sich die ‚Transformation der Finanzindustrie‘ in Zahlen ausdrücken lässt, untersuchte der Digitalverband Bitkom in der aktuellen Studie „Digital Finance 2021“, die auch einige Aussagen über den Versicherungsvertrieb enthält.

So sieht die Studie bei Online-Angeboten Versicherungen noch ‚Luft nach oben‘ und stützt diese Auffassung darauf, dass 37 Prozent der Befragten der Aussage zustimmen, dass sie gern mehr Versicherungsprodukte online abschließen wollen. Noch höhere Zustimmungswerte erhält mit 57 Prozent die Aussage „Ich kann mir vorstellen, meine Versicherungsangelegenheiten auch direkt in meinem Online-Banking zu erledigen“ (siehe Grafik).


„Die Digitalisierung führt bei Finanzgeschäften zu einer breiteren Auswahl für die Kundinnen und Kunden. Und diese Möglichkeiten werden auch genutzt“, sagt Kevin Hackl, Referent Digital Banking & Financial Services beim Bitkom. „Diese Entwicklung dürfte sich mit noch höherem Tempo fortsetzen, auch weil in der Corona-Pandemie gerade auch viele Ältere mit dem Online-Banking den Einstieg in digitale Finanzgeschäfte gefunden haben.“

Immerhin lässt sich bei der Präferenz der digitalen Informationsquellen bereits jetzt kein Unterschied zwischen den Altersgruppen der bis 29-Jährigen und der 60 bis 64-Jährigen feststellen (siehe Grafik).

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Vergleichsplattformen: Wo Vor- und Nachteile gesehen werden

Die Möglichkeit, eine Versicherung online abzuschließen, haben 53 Prozent der Deutschen bereits getan. Laut Bitkom-Studie haben 65 Prozent Die 30- bis 49-Jährigen sind mit 65 Prozent diesbezüglich am aktivsten. Gleich gefolgt von den 50- bis 64-Jährigen (siehe Grafik).

„Die Versicherungsbranche muss sich auf einen Digitalisierungsschub einstellen. Wer – wie die große Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger seine Geldangelegenheiten online regelt, der wird auch seine Versicherungen nicht mehr analog managen wollen. Dabei geht es nicht nur um einfachere und transparentere Produkte, sondern auch um digitale Vertriebswege über Plattformen, auf denen sich die Kunden vermehrt aufhalten“, betont Fabian Nadler, Bereichsleiter Digital Insurance & InsurTech.

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Vergleichsplattformen: Wo Vor- und Nachteile gesehen werden

Der Digitalverband Bitkom wollte auch in Erfahrung bringen, wo die Deutschen Vor- und Nachteile von Vergleichsplattformen sehen. Zu den bekanntesten dieser Portale zählen sicherlich Check24 und Verivox. Die Bitkom-Ergebnisse zeigen ein durchaus ambivalentes Verhältnis zu solchen Anbietern. So stimmen zwar 58 Prozent der Befragten der Aussage zu, dass man bei Vergleichsportalen Geld sparen kann. Doch 68 Prozent glauben, dass Vergleichsportale nicht das beste Angebot, sondern jenes mit der höchsten Provision für das Portal empfehlen (siehe Grafik).


Über die Studie: „Digital Finance 2021“ wurde im April 2021 von Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt. Die Ergebnisse sind repräsentativ. Grundgesamtheit: In Privathaushalten mit Telefonanschluss lebende deutschsprachige Bevölkerung ab 16 Jahren n=1.003, darunter 858 Internetnutzende und 807 Online-Banking-Nutzende

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