Pflegezusatzversicherung: Viele sorgen trotz Wissen um Kostenrisiko nicht vor
Pflegezusatzversicherungen bleiben eine Nische: Nur 14 Prozent stimmen laut einer INSA-Meinungsumfrage zu, dass sie einen solchen Schutz besitzen. Und das, obwohl zumindest ein Teil der Bevölkerung um das Kostenrisiko weiß. Immerhin 57 Prozent der Befragten bejahten, ihnen sei bewusst, dass Pflegeheim-Besucher trotz Pflegepflichtversicherung mehr 2.000 Euro aus eigener Tasche zahlen müssten. Die Bereitschaft, sich abzusichern, bleibt dennoch gering.
Die 1994 eingeführte Pflegepflichtversicherung ist nur ein Teilkasko-Schutz: und Pflegebedürftigkeit ein Armutsrisiko. Speziell, wenn ein Mensch ins Pflegeheim muss, drohen hohe Kosten. Der zu zahlende Eigenanteil für Heimbewohner betrug im Bundesschnitt 2.125 Euro pro Monat, so geht es Daten der Ersatzkassen hervor (Juli 2021). Tendenz stark steigend. Zum Vergleich: Am Jahresanfang 2018 bezifferte sich der durchschnittliche Eigenanteil noch auf 1.772 Euro.
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Absicherungsniveau gering
Ein aktueller INSA-Meinungstrend im Auftrag des PKV-Verbandes zeigt nun, dass die Bereitschaft, mit einer Pflegezusatzversicherung vorzusorgen, nach wie vor gering ist. Nur 14 Prozent der repräsentativ Befragten ab 18 Jahren bejaht demnach, eine Pflegezusatzversicherung zu haben. 69 Prozent verneinen dies. Weitere 17 Prozent wussten nicht, ob sie abgesichert sind, oder machten keine Angaben.
Beim Wissen um das Kostenrisiko zeigt sich die Bevölkerung gespalten. Zwar ist der Mehrheit (57 Prozent) bewusst, dass Pflegeheim-Bewohner mehr als 2.000 Euro monatlich aus eigener Tasche zahlen müssen. Jeder Fünfte (20 Prozent) schätzt die Kosten hingegen nicht derart hoch ein. Auch hier sind sich 19 Prozent der Befragten unsicher, weitere fünf Prozent machten keine Angaben.
Erwartungsgemäß werden die tatsächlichen Pflegekosten von der älteren Bevölkerung -wenn das Risiko näherrückt und man sich mit dem Thema Pflege eher beschäftigt- realistischer eingeschätzt. So sagen 65 Prozent der Ab-60-Jährigen, dass Pflegeheimbesucher mehr als 2.000 Euro im Monat zahlen müssen. Bei den Befragten der Altersgruppe 18 bis 29 Jahre stimmen jedoch nur 41 Prozent zu.
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Nur fünf Prozent wollen aktiv werden
Obwohl viele um die Kosten wissen, bleibt die Bereitschaft sich abzusichern auf niedrigem Niveau. Lediglich fünf Prozent wollen zeitnah mit einer Pflegezusatzversicherung den gesetzlichen Schutz upgraden. 79 Prozent hingegen verneinen explizit, dass sich eine solche Police abschließen wollen. 16 Prozent wissen es nicht, ein weiteres Prozent machte keine Angaben. Für die Anfang September durchgeführte Umfrage hat INSA Consulere 2.052 Personen ab 18 Jahren online befragt.
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