Im Vergleich zur letzten BVK-Strukturanalyse stiegen die Gewinne der Versicherungsvermittler. So konnten Ausschließlichkeitsvermittler ihre durchschnittlichen Gewinne um 12 Prozent (2019: 93.400 Euro / 2020: 104.200 Euro), Makler um rund zehn Prozent (2019: 79.300 Euro / 2020: 87.600 Euro) und Mehrfachvertreter ihre Gewinne um rund acht Prozent (2019: 87.000 Euro / 2020: 94.100 Euro) steigern.

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Damit einzelne Ausreißer das Gesamtergebnis nicht verfälschen, wurden die Durchschnittswerte aber nicht aus den tatsächlich angegebenen Gewinnen berechnet, sondern aus den Mittelwerten der ‚Gewinn-Klassen’ (Verlust, bis 24.999, bis 49.999, bis 99.999, bis 149.999, bis 199.999, ab 200.000).

Diese Zahlen sollten aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass Gewinne bis 50.000 Euro keine Seltenheit sind: Laut Strukturanalyse betrifft das 39 Prozent der Makler, 37 Prozent der Mehrfachagenten und 20 Prozent der Ausschließlichkeitsvertreter.

„Immer noch fast jeder zweite Vermittler würde als Vollzeitbeschäftigter im Innendienst eines Versicherungsunternehmens mehr verdienen, und das ohne Unternehmerrisiko“, beschreibt BVK-Vize Andreas Vollmer im Vorwort der Studie die Situation. Vor diesem Hintergrund scheint die Debatte um ‚zu hohe Provisionen‘ an der Realität vorbeizugehen.

Das wird auch mit Blick auf Gesamteinnahmen deutlich. Konnte fast jeder zweite Vermittlerbetrieb die Einnahmen im vergangenen Jahr steigern, mussten 29 Prozent Rückgänge verzeichnen. „Eine fatale Entwicklung für die betroffenen Betriebe“, heißt es in der Analyse. Allein, um die vom Arbeitsmarkt und vom Gesetzgeber (Steuern, Abgaben, Bürokratiekosten) verursachten Kostensteigerungen auffangen zu können, seien regelmäßige Einnahmesteigerungen notwendig, schreiben die Studienautoren.

Über die Studie

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Die Studie „Betriebswirtschaftliche Strukturen des Versicherungsvertriebs – BVK-Strukturanalyse 2020/2021“ basiert auf einer zwischen Dezember 2020 und März 2021 durchgeführten, nicht-repräsentativen Onlinebefragung von Vermittlern. 3.233 Fragebögen wurden vollständig ausgefüllt und konnten ausgewertet werden. Über 93 Prozent der Befragten sind als Einfirmenvertreter im Vermittlerregister registriert, knapp fünf Prozent als Versicherungsmakler und zwei Prozent als Mehrfachvertreter. Die vollständige Studie kann kostenpflichtig beim VersicherungsJournal bestellt werden.

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