Fast 14 Millionen Menschen in Deutschland rauchen täglich: das geht aus Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hervor. Dass Rauchen schwere gesundheitliche Probleme verursachen kann, ist bekannt. Bis zu sieben Lebensjahre büßt ein Raucher im Schnitt gegenüber einem Nichtraucher ein, so zeigt eine Studie des Erasmus-Universitätsklinikums in Rotterdam im Auftrag der Versicherungswirtschaft. Und jährlich sterben in Deutschland über 127.000 Menschen an den Folgen des Tabakkonsums, so berichtet das Bundesgesundheitsministerium. Zum Vergleich: An Corona verstarben bisher knapp 91.300 Personen.

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114.000 Euro in 30 Jahren

Wem das Gesundheitsrisiko noch nicht Grund genug ist das Rauchen zu beenden, dem liefert nun das Online-Portal Verivox ein weiteres Argument: die Finanzen. Der Einfachheit halber hat das Portal hochgerechnet, wie viel Geld es kostet, wenn man pro Tag eine Schachtel Zigaretten je 20 Stück verpafft. Heute bezahlt man hierfür -je nach Sorte- 6,70 Euro. Innerhalb von fünf Jahren kommen so bereits 13.000 Euro Kosten zusammen: allein für den Tabakkonsum. Hierfür könnte man sich bereits einen Kleinwagen der Marke Renault Clio zum Einstiegspreis leisten.

Oder alternativ das Geld am Kapitalmarkt anlegen. Verivox ging in seiner Modellrechnung davon aus, dass Zigaretten pro Jahr um 2,9 Prozent teurer werden: Das ist der Schnitt der letzten zehn Jahre. Schon binnen 30 Jahren kämen so über 114.000 Euro zusammen, die man durch Verzicht auf die Zigaretten einsparen könnte.

Wenn man das eingesparte Geld in Fondsvermögen steckt

Nun hat Verivox, unter anderem als Versicherungsmaklerin registriert, ausgerechnet, wie viel Fondsvermögen man innerhalb von 30 Jahren hätte ansparen können, wenn man das eingesparte Geld in einen Fondssparplan steckt. Hierfür ist man -unter den oben genannten Annahmen- von einem monatlichen Sparpotential von 204 Euro ausgegangen.

Für die Modellrechnung wurde das Geld in einen Sparplan mit der durchschnittlichen Rendite des weltweiten Aktienindex MSCI World investiert und die Sparraten jährlich um 2,9 Prozent (durchschnittliche Tabakpreissteigerung) erhöht. Solche langfristigen Rechnungen sind immer mit Vorsicht zu genießen: Hängen sie doch von der Entwicklung an den Kapitalmärkten ab. Binnen 25 Jahren hat der Index, der rund 1.600 Aktien aus 23 Staaten abbildet, eine durchschnittliche Rendite von sieben Prozent pro Jahr erwirtschaftet.

In 30 Jahren könnte man durch den Verzicht der täglichen Schachtel so 319.000 Euro Fondsvermögen ansparen: „nicht garantiert, aber absolut realistisch“, schreibt das Vergleichsportal. "Für den langfristigen Vermögensaufbau sind thesaurierende Fonds besonders gut geeignet", sagt Oliver Maier, Geschäftsführer der Verivox Finanzvergleich GmbH. "Hier werden Kursgewinne und Dividenden nicht an den Anleger ausgeschüttet, sondern gleich wieder investiert. Wie beim Zinseszins-Effekt wirken sich künftige Wertsteigerungen dadurch umso stärker aus.“

Auch der Staat greift zu

Hier kommt ein großes Aber: Denn auch Vater Staat hält seine Hand auf. Aktuell müssten für Abgeltungssteuer und Soli rund 26,375 Prozent der erwirtschafteten Kursgewinne an den Fiskus abgetreten werden. Damit reduziert sich das Fondsvermögen auf gut 281.000 Euro.

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Doch hierbei wurde nur hochgerechnet, was man an zusätzlichem Geld erwirtschaften könnte, wenn man das Geld in eine bestimmte Anlageform steckt: Natürlich sind auch andere Investments möglich. Und nicht eingerechnet wurde, was an zusätzlichen Gesundheitsausgaben entstehen würde, um auch die gesundheitlichen Folgen des Rauchens aufzufangen.

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