Wenn die gesetzlich Krankenversicherten eine Krankenzusatzversicherung abschließen, dann haben sie zumeist ihre Zahngesundheit im Blick. 77 Prozent besitzen demnach eine Zahnzusatz-Police, so zeigt eine repräsentative forsa-Umfrage im Auftrag der Gothaer. Keine andere Vorsorgeform bei den Zusatztarifen erfreut sich derart hoher Beliebtheit.

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Ebenfalls populär sind stationäre Zusatzversicherungen, mit der man unter anderem eine Chefarzt-Behandlung im Krankenhaus oder die Unterbringung in einem Ein- bzw. Zweibettzimmer absichern kann. Immerhin 37 Prozent besitzen laut Umfrage einen solchen Schutz. Die Krankentagegeldversicherung und die Brillenversicherung teilen sich mit je 30 Prozent Zustimmung den dritten Platz der beliebtesten Zusatz-Angebote.

Pflegezusatzversicherung nur bei 15 Prozent

Weit abgeschlagen am unteren Ende des Feldes findet sich jedoch eine andere wichtige Absicherung wieder: die Pflegezusatzversicherung. Nur 15 Prozent der Befragten besitzen eine solche, so berichtet forsa. Hierbei sei daran erinnert, dass die gesetzliche Pflegeversicherung nur eine Teilabsicherung ist. Muss eine Person vollstationär im Pflegeheim untergebracht werden, drohen hohe Kosten. Nach Berechnungen der Ersatzkassen ist der Eigenanteil, der für einen Pflegeheimplatz gezahlt werden muss, im Bundesschnitt von 1.772 Euro zum Jahresanfang 2018 auf 2.068 Euro zu Beginn 2021 angestiegen (siehe Grafik).

Monatliche finanzielle Belastung eines Pflegebedürftigen in der stationären Pflege - Zuschüsse der Krankenkassen bereits rausgerechnetVDEK

Hohe Kosten drohen aber auch, wenn eine pflegebedürftige Person zuhause von Angehörigen umsorgt wird. Oft sind die Pflegenden dann gezwungen, ihre Arbeitszeit zu reduzieren oder den Job gar ganz aufzugeben, weshalb Einkommensverluste für den Haushalt drohen. Mitunter müssen Haus oder Wohnung behindertengerecht umgebaut werden. 76 Prozent aller deutschen Pflegebedürftigen werden von Angehörigen in den eigenen vier Wänden betreut, wie das Statistische Bundesamt zu berichten weiß.

Heilpraktikerversicherungen (8 Prozent) oder die ambulante Zusatzversicherung (6 Prozent) rangieren laut forsa-Umfrage ebenfalls am unteren Ende des Feldes, berichtet die Gothaer per Pressetext. Jüngere Befragte unter 30 Jahren (66 Prozent) haben seltener als ältere Befragte (77 Prozent) eine Zusatzversicherung abgeschlossen. Frauen entscheiden sich mit 80 Prozent häufiger dafür als Männer (73 Prozent).

Hauptgrund für Abschluss: Angst vor hohen Zuzahlungen

Befragt danach, weshalb sie eine Krankenzusatz-Police abgeschlossen haben, antworten rund Drei Viertel der Befragten, dass sie damit hohe Zuzahlungen vermeiden wollen. Bessere Leistungen in Anspruch zu nehmen, ist hingegen für weniger als jeden Zweiten Abschlussgrund (44 Prozent). Rund ein Viertel der Befragten ist der Ansicht, dass sich durch eine Zusatzversicherung die Qualität ihrer Behandlung verbessere.

Wie schauen die Zukunftspläne der gesetzlich Versicherten ohne Zusatzversicherung aus? Die große Mehrheit (83 Prozent) plant nicht, irgendeine Zusatzversicherung abzuschließen. Die Gründe dafür sind eindeutig: Rund der Hälfte der Befragten (52 Prozent) ohne Zusatzversicherung reichen die Leistungen der gesetzlichen Krankenkasse aus. 29 Prozent glauben, dass sie eine Zusatzversicherung zu selten in Anspruch nehmen würden, für 25 Prozent ist eine Zusatzversicherung einfach zu teuer.

Bei der Beratung haben immer noch Vermittler die Nase vorn. 43 Prozent der Befragten haben sich in Sachen Zusatzversicherung von ihrem Versicherungsvermittler bzw. einer Vermittlerin beraten lassen. Familie, Bekannte oder Freunde galten für etwa jeden Vierten (23 Prozent) als wichtigste Info-Quelle, die Website des Versicherers für 20 Prozent der Befragten. Jeweils 16 Prozent haben sich in einem Internet-Vergleichsportal oder in Testberichten kundig gemacht.

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Hintergrundinformationen: Im Rahmen der Untersuchung wurden insgesamt 1.194, nach einem systematischen Zufallsverfahren ausgewählte gesetzlich krankenversicherte Personen ab 18 Jahren befragt. 503 Personen haben mindestens eine Zusatzversicherung zu ihrer gesetzlichen Krankenversicherung abgeschlossen, 691 Personen haben keine Zusatzversicherung abgeschlossen. Die Befragung wurde vom 2. bis 11. März 2021 im Rahmen des repräsentativen Online-Befragungspanels forsa.omninet durchgeführt.

mit Pressematerial Gothaer

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