Im Jahr 2020 wurden 23.646 Fahrzeuge entwendet. Damit ist die Zahl der gestohlenen Kraftwagen gegenüber dem Vorjahr erneut zurückgegangen: um rund 16 Prozent. Das geht aus der aktuellen Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) hervor, die das Bundesinnenministerium letzte Woche präsentiert hat. Auf die Zahlen machte zuerst das Versicherungsjournal aufmerksam. Im Jahr 2019 waren noch 28.132 Fahrzeuge entwendet worden („einfacher und schwerer Diebstahl von Kraftwagen einschließlich unbefugter Ingebrauchnahme“).

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Damit ist auch der Langzeittrend positiv. Im Jahr 2000 wurden noch 83.063 Fahrzeuge entwendet: Das waren fast dreimal so viele. Doch mit Ausnahme von fünf Jahren ist die Zahl der entwendeten Fahrzeuge in den letzten zwanzig Jahren stets gesunken. Nach wie vor vergleichsweise niedrig ist aber die Aufklärungsquote: nur 7.986 erfasste Fälle konnten letztendlich aufgeklärt werden. Das ist etwas mehr als jeder dritte Diebstahl (33,8 Prozent).

Städtische Diebstahl-Hochburgen mit schlechter Aufklärungsquote

Beim Blick auf die einzelnen Bundesländer fällt auf: noch immer werden die meisten Kraftwagen in Großstädten entwendet - und tendenziell mehr im Osten der Bundesrepublik. Berlin bleibt die Diebstahlhochburg mit 119,9 gestohlenen Kraftwagen je 100.000 Einwohnern, gefolgt von Brandenburg (71,2), Hamburg (70,0), Bremen (42,3), Sachsen-Anhalt (41,2) und Sachsen (37,3).

In den Klauhochburgen ist auch die Aufklärungsquote besonders niedrig. Hamburg bildet das absolute Schlusslicht: Hier wird weniger als jeder zehnte Diebstahl aufgeklärt (9,6 Prozent), kaum besser sieht es in Berlin aus (12,8 Prozent). Bremen (18,1 Prozent), Brandenburg (24,7 Prozent) und Nordrhein-Westfalen (28,4 Prozent) haben ebenfalls Aufklärungsquoten weit unter dem Bundesschnitt.

Die wenigsten Diebstähle in Bayern und Baden-Württemberg

Blickt man auf die Regionen, die vergleichsweise sicher sind, so liegen diese eher in Süddeutschland. Im Verhältnis zur Einwohnerzahl werden die wenigsten Kraftwagen in Baden-Württemberg (10,9 Diebstähle auf 100.000 Einwohner) und in Bayern (11,5 Diebstähle) entwendet. Auch Hessen (15,1), Rheinland-Pfalz (18,8), Mecklenburg-Vorpommern (20,6), Niedersachen (22,7) und Thüringen (24,4) schneiden vergleichsweise gut ab.

Bayern ist auch absoluter Spitzenreiter, wenn es um Aufklärungsquoten geht. Fast drei Viertel aller Fälle können hier aufgeklärt werden (73,3 Prozent). Weitere drei Bundesländer schaffen eine Aufklärungsquote von mehr als 50 Prozent: Rheinland-Pfalz (59,1 Prozent), Baden-Württemberg (58,3 Prozent) sowie Thüringen (54,0 Prozent).

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Auch weniger Diebstahl aus Kraftfahrzeugen

Ebenfalls rückläufig war im Jahr 2020 die Zahl der Diebstähle aus Kraftfahrzeugen, etwa wenn verbundene Fahrzeugteile wie Navis oder montierte Dachboxen geklaut werden: oder Gegenstände auf dem Beifahrersitz bzw. aus dem Kofferraum. Diese verbleiben aber auf einem sehr hohen Niveau. 212.643 derartige Auf- und Einbrüche wurden im Jahr 2020 registriert, das bedeutet einen Rückgang um 4,3 Prozent bzw. 9.486 Fälle. Im Vorjahr waren noch 222.129 Diebstahl aus Kfz gezählt worden. Bei diesen Delikten ist die Aufklärungsquote noch geringer: nur etwa jeder zehnte Fall kann aufgeklärt werden (10,3 Prozent).

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