Zur Kfz-Wechselsaison 2019 hatte der Münchener Versicherungskonzern Allianz seinen neuen Direktversicherer an den Start gebracht. Dieser sollte unter anderem in Deutschland den Online-Versicherer AllSecur ablösen und künftig auf europäischer Ebene angreifen. Eine wichtige Grundlage für den neuen Anbieter sind international einheitliche Policen. Die Produkte sollen deutlich einfacher sein und problemlos online abgeschlossen werden können. Dafür braucht es aber eine einheitliche Software. Diese solle auch eine schnelle Schadensbearbeitung sicher stellen. So sollen 90 Prozent der Schäden innerhalb eines Tages beglichen werden.

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Dank des Vorgängers AllSecur gibt es bereits einen Bestand an Kunden. Deren Verträge werden in Deutschland und den Niederlanden unter der neuen Flagge weitergeführt. Seither wurde das neue Flaggschiff insbesondere von der Coronakrise ausgebremst. Und so dauerte es mehr als ein Jahr, bis der Versicherer seine Produktpalette in Deutschland um Hausrat- und Haftpflichtversicherungen erweitern konnte. Seit Dezember seien die neuen Policen auf der Webseite des Versicherers erhältlich. Bei den Tarifen will der Versicherer verstärkt über den Preis zu punkten versucht. Zudem sollen diese täglich kündbar sein.

Eigentlich sollte auch der Ausbau in anderen europäischen Ländern schnell vorangetrieben werden. Doch ganz so schnell, wie es Werbebotschafter Usain Bolt als achtfacher Olympiasieger im Sprint erhoffen lässt, konnten die Expansionspläne nicht umgesetzt werden. Das lag an der aktuell schwierigen Lage, die das Coronavirus verursacht hat. Deshalb der Münchener Versicherungskonzerm den geplanten Starttermin in Italien und Spanien bereits im April 2020 nach hinten geschoben. Doch aus dem anvisierten Starttermin im Oktober wurde nichts.

Nun vermeldet der Direktversicherer endlich den Start in Italien. Dort will das Unternehmen den Kunden des italienischen Direktversicherers Genialloyd eine Kfz-Versicherung anbieten. Die Marke Genialloyd solle jedoch verschwinden. Künftig sollen die Policen über die Allianz Direct verkauft werden. Während sich Name und Corporate Identity ändern, sollen die aktuellen Verträge der Genialloyd- Kunden bestehen bleiben. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor.

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„Unser Ziel ist klar definiert: Wir wollen der kundenorientierteste und effizienteste Versicherer werden. Um dieses zu erreichen, nutzen wir Synergien auf europäischer Ebene wie beispielsweise den Zusammenschluss mit dem italienischen Marktführer Genialloyd, um den italienischen Versicherungsmarkt für uns zu gewinnen.“, sagt Bart Schlatmann, CEO Allianz Direct. Mit dem Einstieg in den italienischen Markt ist der Direktversicherer nun in drei Ländern aktiv. Als nächstes Ziel war der spanische Markt auserkoren worden. Dort soll der Versicherer Fenix Directo umfirmieren. Doch wann der Start konkret erfolgen soll, ist nicht bekannt. Auch die weiteren möglichen Ziele in Afrika werden nicht weiter genannt.

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