In Deutschland gibt es immer mehr Pflegebedürftige. Demnach waren im Dezember 2019 rund 4,13 Millionen Menschen pflegebedürftig im Sinne des Pflegeversicherungsgesetzes (SGB XI). Im Dezember 2017 lag die Zahl noch bei 3,41 Millionen Menschen. Damit hat sich die Zahl der Menschen, die auf fremde Hilfe angewiesen sind in zwei Jahren um etwa 710.000 Personen erhöht, was ein Plus von gut 21 Prozent bedeutet. Die Statistik wird im Zwei-Jahres-Rhythmus erhoben.

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Die starke Zunahme sei zum großen Teil auf die Einführung des neuen, weiter gefassten Pflegebedürftigkeitsbegriffs zum Jahresbeginn 2017 zurückzuführen. Seither werden mehr Menschen als pflegebedürftig eingestuft als zuvor.

Rückschlüsse erlaubt die aktuelle Pflegestatistik auch auf die Frage, welche Bevölkerungsgruppen besonders von der Pflegebedürftigkeit betroffen sind. Eine Erkenntnis: Die Pflegebedürftigkeit ist überwiegend weiblich! Immerhin 62 Prozent der betroffenen Personen sind Frauen, während Männer nur zu 38 Prozent Pflegeleistungen in Anspruch nehmen.

Je betagter die Seniorinnen und Senioren, desto höher ist auch die Wahrscheinlichkeit ein Pflegefall zu werden, wie die Statistik zeigt. So waren im Dezember 2019 rund 80 Prozent der Pflegebedürftigen 65 Jahre und älter, mehr als ein Drittel aller Betroffenen (34 Prozent) war mindestens 85 Jahre alt. Dies spiegelt sich auch am Verhältnis zur Bevölkerung wieder. Während bei den 70- bis 74-Jährigen rund acht Prozent pflegebedürftig waren, wurde für die ab 90-Jährigen die höchste Pflegequote ermittelt: Der Anteil der Pflegebedürftigen an der Bevölkerung in diesem Alter betrug 76 Prozent.

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Vier von fünf Pflegebedürftigen (80 Prozent bzw. 3,31 Millionen) der Pflegebedürftigen wurden zu Hause versorgt. Davon erhielten 2,33 Millionen Menschen ausschließlich Pflegegeld, das bedeutet, sie wurden in der Regel zu Hause allein durch Angehörige gepflegt. Weitere 980.000 Pflegebedürftige lebten ebenfalls in Privathaushalten. Angestiegen ist auch die Zahl der Menschen, die auf vollstationäre Betreuung angewiesen sind. 820.000 Patienten bzw. 20 Prozent lebten dauerhaft in einem Pflege- oder Altersheim.

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