Vor allem am Schaden- und Unfallgeschäft des französischen Versicherers soll die Allianz laut „Reuters“ interessiert sein: Es gehe um ein Volumen von zwei bis drei Milliarden Euro. Allein verhandelt die Allianz nicht. Sie habe sich mit Athora zusammengetan: Ein Rückversicherer, der sich auf die Abwicklung von Altbeständen spezialisiert hat. Organisiert werde der Verkauf von den Investmentbanken JP Morgan und Rothschild.

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Aviva will sich auf britischen und angloamerikanischen Markt konzentrieren

Bei Aviva France handelt es sich um eine Versicherungstochter der britischen Aviva Gruppe mit Hauptsitz in London. Seit Juli 2020 ist die frühere Axa-Managerin Amanda Blanc neue Chefin der Briten. Sie verfolge eine neue Strategie, wonach sich die Versicherungsgruppe stärker auf ihr Geschäft in England, Irland und Kanada fokussieren will. Aktuell ist Aviva nach eigenen Angaben in 16 Staaten vertreten und zählt 33 Millionen Kunden. In Großbritannien ist die Gruppe führend bei Renten- und Altersvorsorgepolicen.

Aviva France ist die größte Auslands-Tochter: 2019 trug sie mit 473 Millionen Pfund fast die Hälfte des operativen Gewinns in Europa bei. Die Allianz könnte sich mit der Übernahme unter die Top-3-Versicherer auf dem französischen Markt schieben.

Am Altersvorsorge-Geschäft der Franzosen ist die Allianz laut „Reuters“ nicht interessiert, sie will nur das Schaden- und Unfallgeschäft übernehmen. Hier kommt Athora ins Spiel. Dieser soll die Leben-Verträge übernehmen: und als Run-off-Spezialist abwickeln. Die Allianz ist aber nicht die einzige Interessentin: Auch die Axa, die italienische Generali und die französische La Mondiale sollen an Aviva France interessiert sein.

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Die Versicherer wollten den Reuters-Bericht nicht kommentieren. Auch Aviva bestätigte nicht, dass man das Frankreich-Geschäft verkaufen wolle: Man stehe erst am Anfang, eine Strategie für Europa und den asiatischen Markt zu entwickeln, positionierten sich die Londoner gegenüber Reuters.

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