Die Zurich Gruppe muss sich infolge von Corona auf extrem hohe Kosten einstellen. Mit 750 Millionen US-Dollar (663,48 Millionen Euro) dürften die Folgen der Pandemie den Versicherer im laufenden Geschäftsjahr belasten, so zeigen erste Schätzungen. Allein im ersten Quartal seien hiervon 280 Millionen Dollar (rund 247,70 Millionen Euro) verbucht worden.

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„Die Schadenfälle in Zusammenhang mit dem Ausbruch von Covid-19 und die markanten Rückgänge an den Finanzmärkten gegen Ende des ersten Quartals werden wahrscheinlich die Gewinnzahlen des Jahres 2020 beeinflussen“, zitiert das „Handelsblatt“ George Quinn, CFO der Zurich Gruppe. Zugleich wirbt er um Vertrauen. Die Zurich verfüge über eine hohe Liquidität und und ein konservatives Anlage-Portfolio.

In Krisenländern stark präsent

Ein Grund für die hohe Finanzlast sei, dass die Zurich einen großen Kundenstamm in den von Corona besonders schwer betroffenen Staaten habe, so ergibt eine Auswertung des Datenanalyse- und Beratungsunternehmen Global Data. Wichtige Märkte der Schweizer sind die USA, wo der Versicherer fast jeden fünften Dollar an Prämie generiert.

Doch auch Großbritannien, Italien und Spanien sind neben Deutschland und der Schweiz wichtige Zielmärkte. All diese Staaten verzeichneten hohe Infektions- und Sterbezahlen, weshalb teils deutlich striktere Beschränkungen galten als hierzulande. In Europa nahm die Zurich im Jahr 2018 rund 60 Prozent ihrer Prämien ein.

Betriebsschließung: auf dem Heimatmarkt kulant

Einen Schwerpunkt hat die Zurich zudem in der Betriebsschließungs-Versicherung. Das Gros der Versicherer streitet sich nach wie vor mit Kundinnen und Kunden, ob sie auch zahlen müssen, wenn eine Firma vorsorglich dicht machen musste, um die Ausbreitung von Corona zu verhindern (der Versicherungsbote berichtete). Zumindest auf dem Heimatmarkt zeigen die Eidgenossen hier Entgegenkommen:

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„In der Schweiz erhalten über 90 Prozent der bei Zurich versicherten Gastrobetriebe mit einer Epidemie-Versicherung die volle Pandemie-Deckung. Die anderen Betriebe erhalten Kulanzzahlungen aus dem Zurich-Solidaritätsfonds“, sagte Firmenchef Mario Greco im Interview mit der Schweizer Zeitung Blick.

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