Im März 2020 stellte der Versicherer LVM seine Banktochter ins Schaufenster. Dabei war die Augsburger Aktienbank erst 2002 in den Besitz des Versicherungsvereins aus Münster gewechselt. Vorher firmierte das Geldhaus unter dem Namen Allianz Vermögens-Bank und gehörte zum Allianz-Konzern. Die Münchener Versicherungsgruppe hatte sich aber bereits 2001 die Dresdner Bank gekrallt, um diese in 2008 an die Commerzbank abzugeben.

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Nach dem die AAB in 2018 einen Verlust von 3,6 Millionen Euro eingefahren hatte, war die LVM offenbar auch nicht ganz glücklich mit dem eigenen Bankhaus. Deshalb hat sich der Versicherer an den Verhandlungstisch begeben, um mit Interessenten einen Verkauf auszuloten. Laut den ersten Meldungen hatte es mindestens zwei Bieter gegeben. Damals hatten die Preisvorstellungen aber noch zu weit auseinander gelegen.

Nun hat sich der Versicherer wohl für einen Käufer entschieden. So soll der britische Finanzkonzern FNZ Group die LVM-Tochter übernehmen. Das berichtet die "Süddeutsche Zeitung", die sich auf Angaben aus Unternehmenskreisen beruft.

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FNZ hat seinen Sitz in London und hatte erst im Juli 2019 die Übernahme der Europäische Bank für Finanzdienstleistungen (ebase) abgeschlossen. Das Unternehmen aus Aschheim ist die führende deutsche Investmentplattform und damit eigentlich Wettbewerber der AAB. Mit einem Kauf könnten die Bestände künftig unter einem Dach mit einheitlichen Strukturen laufen. Dadurch könnte FNZ deutlich an der Kostenschraube drehen.

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