Der Staatsanwaltschaft aber reicht das nicht. Sie hatte ursprünglich für eine Gefängnisstrafe plädiert, die nicht zur Bewährung hätte ausgesetzt werden können: drei Jahre und zwei Monate Haft. Weil sie das jetzige Urteil für zu milde hält, geht die Anklagebehörde nun in Berufung, so berichtet die LVZ. Die Männer sollen nicht mit einer Bewährungsstrafe davonkommen.

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Schadenbearbeiter hatte umfangreiche Befugnisse

Der Prozeß lässt auch die Frage laut werden, wie gut die interne Kontrolle bei der Allianz funktioniert. Der nun verurteilte Betrüger war zuvor 17 Jahre für den Versicherer tätig — und hatte allerlei Befugnisse, die sein kriminelles Wirken begünstigt haben. So konnte er eigenhändig Schecks für vermeintliche Reparaturarbeiten ausfüllen: teils direkt auf dem entsprechenden Grundstück, wo ein vermeintlicher Wasserschaden repariert werden sollte.

„Der ehemalige Schadensregulierer war für die Versicherung bis zum Jahr 2009 im Außendienst tätig und ermächtigt, eigenständig Zahlungen zu Lasten des Versicherungsunternehmens durch Ausreichung von Schecks vorzunehmen“, so berichtet die Staatsanwaltschaft.

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Es ist der zweite große Betrugsskandal bei der Allianz innerhalb kurzer Zeit. Bereits im letzten Jahr ist ein Betrugsexperte der Allianz zu einer Gefängnisstrafe von vier Jahren und zwei Monaten verurteilt wurden, weil er seinen Arbeitgeber mit gefälschten Anwaltsrechnungen geprellt haben soll (der Versicherungsbote berichtete).

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