Altersrente wegen Arbeitslosigkeit oder Altersteilzeitarbeit“ bezogen weitere knapp 2,04 Millionen Ruheständler und erzielten damit im Mittel 1.303 Euro monatlich. Der Hintergrund für letztgenannten Anspruch: Wer über 60 Jahre alt und arbeitslos war, konnte in der Vergangenheit bereits früher in Rente gehen, allerdings mit deutlichen Abschlägen. Das galt auch, wenn versicherte Senioren im Sinne des Altersteilzeitgesetzes ihre Arbeitszeit für mindestens 24 Monate vermindert haben.

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Private und betriebliche Altersvorsorge besonders gewichtet

Die aktuellen Zahlen der Rentenkasse zeigen deutlich, dass die gesetzliche Rente in Deutschland nicht das Ziel verfolgt, den Lebensstandard der Ruheständler allein zu sichern: anders als zum Beispiel in Österreich, wo neue Rentner satte 60 Prozent mehr an Altersrente erhalten. Im Unterschied zu Deutschland zahlen in der Alpenrepublik auch Selbständige und Beamte in die gesetzliche Rentenversicherung ein und der Rentenbeitrag ist mit rund 22 Prozent deutlich höher. So werden auch die Arbeitgeber stärker an den Beiträgen beteiligt.

Auch Österreich macht freilich die Demografie zu schaffen: rund ein Viertel des Staatshaushaltes fließt in die Altersvorsorge. Dafür erhalten österreichische Rentner, die 45 Jahre Beiträge eingezahlt haben, rund 80 Prozent ihres durchschnittlich erzielten Bruttolohnes, so geht aus Daten der österreichischen Bundesanstalt Statistik hervor: in Deutschland nur 59 Prozent. In Deutschland beruht die Altersvorsorge weit stärker auf der privaten und betrieblichen Altersvorsorge, die mit den Rentenreformen unter Kanzler Gerhard Schröder (SPD) noch gestärkt wurden.

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Ohne zusätzliche Vorsorge werden folglich viele Ruheständler ihren Lebensstandard nicht sichern können, wie sich auch an der wachsenden Zahl an Grundsicherungsempfängern im Alter nach dem Zwölften Buch Sozialgesetzbuch (SGB XII) zeigt: 559.419 Personen waren laut Statistischem Bundesamt zum Jahresende 2018 darauf angewiesen. Rechnet man die Grundsicherung bei Erwerbsminderung hinzu, erhielten 1,079 Millionen Personen ab 18 Jahren diese Leistung: Das waren 1,9 Prozent mehr Leistungsempfängerinnen und -empfänger als im Dezember 2017, als noch rund 1,059 Millionen Personen betroffen waren.

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