Wie fit sind die privaten Krankenversicherer? Eine Orientierung zu dieser Frage will das private Institut für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) mit seinen regelmäßigen Qualitäts-Ratings bieten. Dabei haben die Tester aus Altenstadt an der Waldnaab die Finanzkraft der Unternehmen genauer unter die Lupe genommen.

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Im Rating wurden 32 Versicherer auf 23 Kriterien hin untersucht. In Summe konnten die Prüfer 210 Punkte verteilen. Wobei anhand von Stabilität, Sicherheit, Ertragskraft und Markterfolg Punkte vergeben worden. Für ihre Bewertung hätten die IVFP-Tester nur Werte untersucht, die sich aus den Zahlenwerken der Krankensversicherungsunternehmen respektive dessen Einbettung in eine Unternehmensgruppe (Konzernbericht) und aus öffentlich zugänglichen Quellen (Geschäftsbericht, BaFin-Berichte) herauslesen lassen. Positiv bewertet wurde unter anderem ein hoher Bestand an Verträgen sowie eine hohe RfB-Zuführungsquote in Prozent der verdienten Bruttobeiträge. Nähere Details zu den Rating-Kriterien finden sich auf der Webseite des IVFP.

Das Ergebnis des IVFP-Ratings

Erneut fällt auf, dass viele Anbieter sehr gut abschnitten. Rund 70 Prozent aller getesteten Krankenversicherer beziehunsweise 23 von 32 Versicherern schnitten mit einer Note besser als 2,0 ab. Hierbei wäre zu erwähnen, dass die Versicherer ein "Qualitätssiegel" durch das Institut für Vorsorge und Finanzplanung erwerben können. Auf der Webseite des IVFP heißt es: "Nach erfolgreichem Rating können Sie als Unternehmen ein Qualitätssiegel erwerben, das sich hervorragend zu Marketingzwecken einsetzen lässt." Die Flut positiver Ergebnisse bei solchen Anbieter-Vergleichen ist mehrfach kritisiert worden, auch bereits vom Versicherungsboten.

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Im aktuellen Vergleich konnte sich die R+V mit Note 1,1 vor der LVM sowie der gleich bewerteten Signal Iduna (Note 1,3) durchsetzen. Auf den weiteren Rängen folgen Allianz, DEVK (beide 1,4) sowie Alte Oldenburger, HanseMerkur und Provinzial (jeweils 1,5). Schlechter als 3,0 schloss kein Versicherer ab. Im vergangenen Jahr musste der schwächste Versicherer noch mit einer Note von 2,8 vorlieb nehmen. Auch hier ließe sich Kritik am IVFP üben: Während das Rating dem Kunden Orientierung mit Blick auf die Stabilität der KV-Anbieter geben soll, wurden die Versicherer mit einer schwachen Platzierung nicht gegenüber der Presse kommuniziert und sind auch nicht Bestandteil der verfügbaren Tabellen. Denn diese führt lediglich die 23 Unternehmen mit einer Note mit einer eins vor dem Komma auf.

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