Die Generali ist sich mit dem Run-off-Versicherer Viridium weitestgehend einig über den Verkauf der Leben-Sparte. So solle der Abwicklungs-Spezialist 89,9 Prozent der Anteile übernehmen. Die Generali Deutschland solle mit 10,1 Prozent beteiligt bleiben und ein Mitglied im Aufsichtsrat stellen. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor.

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Die Viridium ist in Deutschland Marktführer im Run-off-Geschäft mit Lebensversicherungen. Das bedeutet, der Versicherer betreibt kein Neugeschäft, sondern kauft Altbestände von anderen Versicherern auf. Gewinn verspricht sich der Versicherer dadurch, dass die Bestände mittels moderner IT und schlanker Strukturen kostengünstiger und effizienter verwaltet werden.

Generali rechnet mit Gesamteinnahmen von 1,9 Milliarden Euro

Bisher verwaltete Viridium nach eigenen Angaben knapp eine Million Versicherungsverträge und ein Vermögen von rund 15 Milliarden Euro. Doch diese Zahlen zeigen, welches immenses Ausmaß das Geschäft mit der Generali hat. Denn der Versicherer mit dem geflügelten Löwen ist ein Schwergewicht der Branche. Es geht um vier Millionen Verträge mit einem Volumen von 37,1 Milliarden Euro. Der Bestand, der auch mehrere inzwischen fusionierte Gesellschaften beinhaltet, wechselt nun in den Besitz der Viridium. Dafür sollen bis zu 1,9 Milliarden Euro fließen. Knapp 882 Millionen davon hatte die Generali dem Abwickler aus Neu-Isenburg geliehen. Dieses Darlehen müsse im Rahmen des Geschäfts nun zurückgezahlt werden. Der Deal muss allerdings noch von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) durchgewunken werden.

Für Kunden solle sich indes nichts ändern. "Für Alle vertraglichen Verpflichtungen gegenüber den Kunden bleiben vollkommen unverändert.", heißt es in der Pressemitteilung.

Gleichzeitig hätten beide Parteien vereinbart, dass Generali Deutschland eine Option zum Erwerb einer Minderheitsbeteiligung an der Viridium Gruppe erhalten solle. Überdies sei eine umfassende Partnerschaft vereinbart worden. Diese solle vor allem in den Bereichen Asset Management und Betriebliche Altersvorsorge umgesetzt werden. Zudem solle die Kapitalanlage-Einheit der Generali die Verwaltung der Viridium-Kapitalanlagen für einen Zeitraum von fünf Jahren übernehmen.

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Voraussichtlich rund 300 Mitarbeiter sollen zur Viridium Gruppe wechseln. Sie hatten den Vertragsbestand der Generali Leben zuletzt betreut. Für alle Betroffenen sollen bestehende Vereinbarungen Gültigkeit behalten. Auch deshalb kommen Hamburg und München als weitere Standorte der Viridium Gruppe hinzu.

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