Seit vergangener Woche schwappt eine Welle der Empörung durch Maklerforen. Von „Lügen“ schrieben manche Makler in den Foren, von „dreister Täuschung“. Und vom Versuch, mit fragwürdigen, vielleicht sogar rechtswidrigen Mitteln Maklerbestände zur Deutschen Vermögensberatung (DVAG) umzudecken.

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Generali gesteht technischen Fehler ein

Was war passiert? Die Generali hat Kundinnen und Kunden von Versicherungsmaklern angeschrieben und um die Freigabe von Daten gebeten, weil sich der Makler angeblich der Deutschen Vermögensberatung (DVAG) anschließen wolle. Das Problem: Die Makler wollen weiterhin als Makler arbeiten und eben nicht für die DVAG tätig sein. Schnell wurde der Verdacht laut, der Versicherer wolle Maklerbestände mit zwielichtigen Methoden zur DVAG umdecken.

Inzwischen hat sich der Versicherer für den Fehler bei den betroffenen Kunden entschuldigt. Das Schreiben resultiere aus einem technischen Fehler. Ein Generali-Sprecher stellte gegenüber dem Versicherungsbote klar: "Sämtliche Kunden werden weiterhin unverändert durch den jeweiligen unabhängigen Vertriebspartner betreut. Eine Datenweitergabe an die Allfinanz Aktiengesellschaft DVAG erfolgt nicht".

Massive Beschwerde

Nun hat sich der Maklerpool Apella zu Wort gemeldet und richtet eine massive Beschwerde an die Generali. Immerhin habe der Versicherer auch Kunden von angeschlossenen Maklern angeschrieben und für deren Verträge lägen entsprechende Maklervollmachten vor. „Der Versicherer ist also gar nicht berechtigt, diese Kunden direkt zu kontaktieren, vor allem nicht mit dem Ziel, deren Vertragsdaten an Wettbewerber weiterzugeben“, stellt Apella-Vorstand Harry Kreis klar. Dieses Verhalten sei eindeutig wettbewerbswidrig, kritisiert der Pool per Pressemitteilung.

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Der Maklerpool habe wegen des Schreibens umgehend reagiert. So habe Apella im Namen der Makler, die Generali-Verträge betreuen, Widerspruch zur Weitergabe der Daten an die Allfinanz Aktiengesellschaft DVAG erhoben. Überdies habe der Pool die Generali zu einer Erklärung aufgefordert. Der Versicherer solle innerhalb einer kurzen Frist erklären, dass keinerlei Daten zu Verträgen, die sich im Bestand der Apella und deren Partner befinden, erfolge. Sollte die Frist verstreichen oder Kundendaten weitergegeben worden sein, werde Apella "alle rechtlichen Schritte ergreifen". Zudem habe der Maklerpool Musterschreiben für Kunden bereitgestellt, mit denen sie sich auch selbst gegen die Datenweitergabe zur Wehr setzen können.

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