Die Generali-Gruppe hat ein bewegtes Jahr hinter sich. Denn der italienische Konzern krempelt gerade sein Geschäft um. Dabei zeigen sich auch auf den Auslandsmärkten immer mehr Ergebnisse. Große Gewerbehaftpflicht-Bestände in den USA und Großbritannien konnten an einen Run-off-Spezialisten verkauft werden. In Irland trennte sich der Versicherer von seiner Unternehmenstochter. Diese ist nun in Besitz der Life Company Consolidation Group (LCCG), einer britischen Lebensversicherer mit Sitz in London.

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Generali im Umbruch

Auch in Deutschland wurde radikal umgebaut. Ein wichtiger Baustein hierbei: 2800 Vertreter aus dem Exklusivvertrieb der Generali Deutschland (EVG) sollen sich als freie Handelsvertreter der Deutschen Vermögensberatung (DVAG) anschließen. Seit 2016 habe der Konzern in Deutschland rund 1.200 Arbeitsplätze abgebaut.

Generell solle ein einheitliches Bild geschaffen werden. Mehrere Marken sollen der Vergangenheit angehören. So solle beispielsweise das Leben-Geschäft der Generali in Deutschland durch die bisherige AachenMünchener betrieben werden, die künftig ihren Markennamen verlieren wird. Auch die Dialog und der Direktversicherer Cosmos sollen weiterhin Lebensversicherungen der Generali verkaufen.

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Zudem überlege die Versicherungs-Gruppe weiterhin die Leben-Sparte der Generali zu verkaufen. So wurde zuletzt spekuliert, dass bereits einige Angebote von möglichen Käufern auf dem Tisch liegen würden. So hätten wohl die Run-Off-Spezialisten Athene, Viridium sowie die Frankfurter Leben ihr Interesse hinterlegt.

Generali-Zahlen im Überblick

Nun vermeldet der Versicherer aus Triest seine Geschäftszahlen für das Jahr 2017. Der Umsatz sank im vergangenen Jahr um 0,2 Prozentpunkte auf 68,5 Milliarden Euro. Der Jahresüberschuss erreichte 4,89 Milliarden Euro (2,3 Prozent mehr als 2016). Dies sei auch dem schnellen umgesetzten Konzernumbau zu verdanken. So seien die Ziele zwei Jahre früher als geplant erreicht worden, heißt es in einer Pressemitteilung.

Die Solvency-II-Kapitalquote lag zum Jahresende 2017 bei 208. Ende 2016 hatte der Wert noch bei 178 Prozent gelegen. Die Dividende soll von 0,80 auf 0,85 Euro steigen. „Wir sind bestens aufgestellt, um alle Ziele, die wir uns 2018 gesetzt haben, zu erreichen.“, freute sich Konzern-Chef Philippe Donnet ob der guten Zahlen.

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Generali-Ergebnisse in der Übersicht:

  • Operatives Ergebnis legt um 2,3 Prozent auf 4,89 Milliarden Euro (4,8 Milliarden Euro)
  • Gesamtumsatz 2017 sank um 0,2 Prozentpunkte auf 68,5 Milliarden Euro
  • Der Nettogewinn stieg um 1,4 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro
  • Die Dividende von 85 Cent pro Aktie vor (80 Cent)
  • Solvency-II-Kapitalquote liegt bei 208 Prozent

Die operative Eigenkapitalrendite der Generali blieb stabil bei 13,4 Prozent. Dafür konnte der Nettogewinn um 1,4 Prozent zulegen und liegt nun bei 2.1 Milliarden Euro. Belastet wurden die guten Zahlen von den starken Unwettern 2017. Diese ließen die Aufwendungen für Elementarschäden kräftig ansteigen. Insgesamt habe das Unternehmen ihren unwettergeschädigten Kunden 416 Millionen Euro ausgezahlt. Dadurch fiel das Ergebnis in der Schaden- und Unfallsparte um 4,9 Prozent niedriger aus (1,9 Milliarden Eur0) als noch im Vorjahr. Auch die Schaden-/Kostenquote ist leicht nach oben gegangen - von 92,3 Prozent auf 92,8 Prozent.

In der Leben-Sparte fielen die Beitragseinnahmen 2017 um einen Prozent niedriger aus (47.78 Milliarden Euro) als 2016. Dafür habe sich das Jahresergebnis in diesem Bereich um 1,8 Prozent verbessert. Das sei unter anderem auf die Neuausrichtung auf fondsgebundene Produkte zurückzuführen. Für 2018 plane der Konzern das Angebot im Bereich Leben weiter auszubalancieren. Die Schaden- und Unfallsparte solle weiter wachsen. Überdies solle der Konzernumbau vorangetrieben werden.

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