Versicherungsbote: Was ist der Grund für den Knick im Stornovolumen?

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Max Ahlers: Die Stornoquoten der Versicherer sind bereits seit langem rückläufig, daher war der Rückgang des Stornovolumens nicht ganz überraschend. Der Rückgang im Stornovolumen zeigt eine Rückkehr des Vertrauens der Versicherten zu der Lebensversicherung als Altersvorsorge. In den letzten Jahren war die Ungewissheit bei den Kunden noch größer und viele haben daher ihre Lebensversicherung gekündigt.

Seitdem sich die Rahmenbedingungen durch das Lebensversicherungsreformgesetz 2014 stabilisiert haben, ist die Unsicherheit jedoch gesunken. Das zeigt Wirkung. Die Kunden stützen sich wieder auf ihre Lebensversicherung, als sichere aber renditearme Altersvorsorge.

Warum ist der Trend des steigenden Anfragevolumens von Policen Direkt gegenläufig?

Dass wir gegen den Trend Anfragevolumen beim Ankauf von Lebensversicherungen verzeichnen konnten, liegt daran, dass wir die Bekanntheit und die Vorteile des Zweitmarkts für Lebensversicherungen verbessern konnten und Policen Direkt der führende Anbieter in diesem Bereich ist.

Man darf nicht vergessen: Auch wenn das Stornovolumen rückläufig ist, bewegt es sich immer noch auf einem hohen Niveau. Jede zweite Lebensversicherung wird über die gesamte Laufzeit gesehen vorzeitig gekündigt. Der Zweitmarkt erreicht trotz der großen Vorteile bisher nur einen Bruchteil der Versicherten.

Welche Auswirkungen hat das rückläufige Stornovolumen für den Zweitmarkt für Lebensversicherungen?

Das Gesamtvolumen hat eine eher untergeordnete Bedeutung. Viel relevanter für die weitere Entwicklung des Zweitmarkts ist dessen Bekanntheit unter den Versicherten als vorteilhafte Alternative zum Storno. Bisher erreicht der Zweitmarkt gerade einmal fünf Prozent der Kunden, die jährlich ihre Lebensversicherung kündigen.

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Der Knackpunkt beim Zweitmarkt für Lebensversicherung ist die Bekanntheit. Viele kennen zwar das grobe Prinzip, aber die tatsächlichen Vorteile kennen nur wenige. Der Aufwand des Verkaufs wird oftmals überschätzt. Das liegt auch daran, dass gerade bei Liquiditätsbedarf häufig Zeitnot besteht, dabei ist der Verkauf einer Police nicht aufwändiger als die Kündigung.

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