Wie ich zu dieser Einschätzung komme? Ich habe einen aktuellen Artikel in der Tageszeitung Die Welt gelesen. Dort wird eine drastische Rechnung aufgemacht. Bis zum Jahr 2060 verliert Deutschland bis zu 13 Millionen Einwohner, weil die Frauen nicht genug Kinder zeugen und große Teile der Bevölkerung einfach wegsterben. „Die jährliche Geburtenrate liegt hierzulande seit über vier Jahrzehnten auf dem Niveau von 1,4 Kindern pro Frau“, klagt die Welt. Männer sind für den Bevölkerungsschwund übrigens nicht verantwortlich. Es sind immer die Frauen, die zu wenig Kinder bekommen, zumindest in Artikeln von Tageszeitungen. Was bin ich froh, als Mann mit alldem nichts zu tun zu haben!

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Deutschland – eine Nation der Rollator-Lenker?

Was uns die Frauen da einbrocken, ist ungeheuerlich. Denn wir überaltern. Wir ergrauen. Wir sterben aus. War Deutschland früher eine Nation der Dichter und Denker, so wird sie zukünftig eine Nation der Rollator-Lenker sein.

„Während heute noch jeder Fünfte hierzulande 65 Jahre und älter ist, soll es im Jahr 2060 bereits jeder Dritte sein“, rechnet Die Welt vor. Diese Entwicklung habe auch drastische Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Kommen heute auf 100 Menschen im Erwerbsalter noch 34 Seniorinnen und Senioren, so sind es 2060 bereits 60 und damit doppelt so viele! Das könnte die Sozialsysteme zum Kollabieren bringen.

Die Zuwanderung allein kann den Bevölkerungsschwund nicht aufhalten, denn jährlich müssten 500.000 mehr junge Menschen nach Deutschland kommen als das Land verlassen. Zwar ziehen bereits jedes Jahr netto 429.000 Ausländer nach Deutschland, aber aus Staaten mit einer ähnlichen Altersstruktur. Die machen uns also auch nicht jünger. Und deshalb wird es jetzt ganz bitter für Sie als zukünftige Rentner, denn Sie werden lang arbeiten müssen, sehr lang, sehr sehr lang.

“Nur die Rente mit 74 kann uns jetzt noch helfen!“

„Nur die Rente mit 74 kann Deutschland noch helfen“, schreibt die WELT. Dann bliebe die Erwerbstätigkeit auf dem heutigen Niveau. Das hat die Zeitung nicht selbst errechnet, sondern die Statistiker vom Statistischen Bundesamt. Und die Statistik hat bekanntlich immer recht, denn die Statistik arbeitet mit Zahlen. Die Entwicklung sei unumkehrbar, warnt Roderich Egeler, Präsident des Statistischen Bundesamtes. Sie haben doch nicht etwa geplant, schon mit 63 in Rente zu gehen?

Ich aber sage: Das wird nicht reichen! Bis zum Jahr 2060 ist es ja nicht mehr lange hin, sind ja nur noch ein paar Monate. Aber wie sieht die Situation im Jahr 2120 aus? Oder gar im Jahr 5430? Werden wir dann nicht viel länger arbeiten müssen – gar über den Tod hinaus? Wird es dann überhaupt noch Menschen geben, die erwerbstätig sind und in die Rentenkasse einzahlen können? Oder sind wir dann alle Ruheständler?

Ich sage: Wir werden uns auch im Alter nicht ausruhen können. Wir müssen weiterschuften. Als Vorbild können hier unsere Vorfahren dienen. Schon der erste Mensch Adam soll gearbeitet haben, bis er im Alter von 930 Jahren dahinschied. Dass Adam eine gesetzliche Rente erhielt, ist jedenfalls nicht überliefert.

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Noch ein Fun Fact zum Abschluss: Die Alterung der Gesellschaft ist kein neuer Tatbestand, sondern sucht uns schon länger heim. Allein zwischen den Jahren 1900 und 2000 erhöhte sich die Lebenserwartung um stolze 30 Jahre, der Jugendanteil reduzierte sich von 44 auf 21 Prozent. In dieser Zeit ist das Renteneintrittsalter in Deutschland übrigens meist gesunken, bei steigendem Wohlstand der Senioren. Aber so etwas passiert nur, wenn sich die Realität nicht an die Prognosen der Statistiker hält.

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