Alexander Erdland, Präsident des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), teilte bei der Vorstellung der Zahlen am vergangenen Freitag in Berlin mit: „Im Vergleich zu 2013, in dem wir alle ein verheerendes Hochwasser und heftige Hagel zu verkraften hatten, fällt die Bilanz 2014 zwar besser aus, aber allein zwei Naturereignisse haben Schäden in Höhe von über 500 Millionen Euro verursacht“.

Anzeige

Sturmtief „Ela“ verursachte 2014 den höchsten Schaden

Sturmtief „Ela“ (9./10. Juni 2014) verursachte einen Schaden in Höhe von 400 Millionen Euro. Dem lagen 250.000 Schadenfälle zugrunde. Damit nimmt Ela in der Rangliste der Sommerstürme den zweiten Rang innerhalb der letzten 15 Jahre ein. Seit 1998 gab es in Deutschland insgesamt fünf folgenschwere Sturm- und Hageljahre. 2014 war eines davon.

Ein Starkregen in Münster verursachte wenig später den zweithöchsten Schaden in 2014

Ende Juli verursachte ein Starkregen in Münster einen Schaden in Höhe von 140 Millionen Euro. Dieses Naturereignis ist das zweite der beiden großen Schäden im Jahr 2014. Damals fielen innerhalb weniger Stunden 292 Liter Regen auf einen Quadratmeter. Laut nordrhein-westfälischen Landesumweltamt ist dies einer der höchsten je in Deutschland gemessenen Werte. Spitzenreiter ist Zinnwald im Erzgebirge. Dort fielen im August 2002 rund 312 Liter Regen pro Quadratmeter.

Sturmschäden werden bis 2100 wohl um 50 Prozent zunehmen

Eine im Jahr 2011 erstellte Klimastudie von Versicherern und Klimaforschern kommt zu dem Ergebnis, dass Sturmschäden bis zum Jahr 2100 um über 50 Prozent zunehmen könnten. Bis zum Ende dieses Jahrhunderts könnten sich Schäden aus Überschwemmungen sogar verdoppeln. Die Themen Prävention, Versicherungsschutz und Informationen gewinnen daher entscheidend an Bedeutung. Erdland betont: „Wir setzen uns deshalb auch weiterhin mit aller Kraft für eine bundesweite Informationskampagne und ein nationales Naturgefahrenportal ein“.

Anzeige

Mehr Informationen über Naturgefahren gefordert

Auf der Naturgefahrenkonferenz im Juni 2014 forderten die deutschen Versicherer mehr Information über Naturgefahren. Gleichzeitig boten sie der Bundesregierung fachliche Unterstützung an. Die Umweltministerkonferenz hatte sich im Oktober 2014 für eine bundesweite Elementarschadenkampagne ausgesprochen. “Wir sind davon überzeugt, dass Aufklärung und Vorsorge der beste Schutz vor Naturkatastrophen sind. Nur wenn die Menschen die Gefahren kennen, werden sie sich schützen“, sagte Erdland.

Anzeige