Gerade in den Sommermonaten treten in Deutschland besonders viele Gewitter auf. Dabei ist es vor allem der Süden, der von Gewittern heimgesucht wird. Die Faustformel: In einer Stadt, die ein weitverzweigtes Leitungsnetz hat, führt ein Blitz deutlich seltener zu einem Überspannungsschaden als auf dem Land. Daraus resultiert, dass es auf dem Land mehr Schäden gibt als in der Stadt.

Die einzelnen Schäden werden hierbei im Schnitt immer teurer, wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) in einer Pressemeldung berichtet. Und das nicht ohne Grund. Die Deutschen geben laut Statistischem Bundesamt (Destatis) auch immer mehr Geld für Unterhaltungselektronik und teure technische Endgeräte aus. Ein Beispiel: In mehr als drei Viertel (76 %) der Haushalte stand Anfang 2014 mindestens ein Flachbild­fernseher. Fünf Jahre zuvor konnten erst gut ein Viertel (26 %) der Haushalte in einen der elf Millionen "Flachen" schauen.

Die einzelnen Blitzschäden werden teurer: im Schnitt wurden 830 Euro pro Schaden ausgezahlt.

Was Verbraucher tun können und sollten

Dennoch ist man dem Wetterphänomen nicht ganz hilflos ausgeliefert. Es gibt genügend Möglichkeiten, wie man sich und sein Hab und Gut schützen kann. Besonders wichtig ist ein Blitzableiter. An Mietshäusern und öffentlichen Gebäuden ist er in Deutschland Vorschrift. Eigenheimbesitzer sollten darauf achten, dass sich an ihrem Haus ebenfalls ein Blitzableiter befindet.

Endgeräte mit Überspannungsableitern schützen

Wer die Elektroinstallation und seine neuen elektrischen Geräte schützen will, muss etwas mehr tun. Am besten ist es, vor jedes zu schützende Gerät sogenannte Überspannungsableiter zu montieren. Für die zentrale Stromversorgung ist dagegen ein Blitzstromableiter notwendig. Fehlen diese zusätzlichen Schutzgeräte, ist es besser, bei einem herannahenden Gewitter den Netzstecker zu ziehen. Dabei sollten die Anschlüsse für Telefon und Internet nicht vergessen werden.

Blitzschlag: Mit einer passenden Versicherung vor finanziellen Folgen schützen

Eine Hausratversicherung übernimmt eventuelle Blitzschäden, den elektrischen oder elektronischen Geräten wie Fernseher, Flachbildschirm oder Kühlschrank auftreten. Deshalb ist eine passende Versicherung zu empfehlen.

Aber Vorsicht: In Hausratversicherungs-Verträgen sollten Kunden genau nachlesen, ob laut Police auch Überspannungsschäden versichert sind. Nur dann erstattet eine Versicherung die Schadenssumme, wenn der Blitz nicht direkt in ein Endgerät einschlägt, sondern sich die Energie des Blitzes über Strom- und Telefonleitungen ausbreitet und einen Defekt verursacht. Laut Statistik sind heute vor allem Überspannungsschäden Ursache für zerstörte technische Geräte. Manche Tarife schließen Überspannungsschäden oder Folgeschäden durch Blitzeinschlag aus. Dann machen die Verbraucher lange Gesichter, wenn der Anbieter für den zerstörten Fernseher nicht aufkommen will, obwohl man doch eine Hausratversicherung abgeschlossen hat.

Immobilienbesitzer sollten zum Schutz vor Gewitterschäden über eine Wohngebäudeversicherung verfügen. Sie sichert gegen die finanziellen Folgen von Schäden am eigenen Haus oder der eigenen Wohnung ab. Dies können Brand- oder Überspannungsschäden durch Blitze sein, aber auch Schäden durch Stürme oder Hagelschlag. Auch hier gilt es, entsprechende Sicherungsvorkehrungen zu treffen. Immer mehr Versicherer schreiben in ihren Verträgen vor, dass ein Blitzableiter auf dem Dach montiert sein muss, damit sie den Schaden vollumfänglich regulieren. Aber die Montage allein reicht nicht: der Blitzableiter muss auch funktionsfähig sein, also regelmäßig gewartet werden.

GDV