Im Frühjahr verhängten die USA Sanktionen gegen Russland und mischten sich damit aktiv in den aktuellen Konflikt in der Ukraine ein. Beide Seiten werfen sich Einflussnahme auf die Unruhen in der Ukraine vor, die im Dezember auf dem Maidan in Kiew begannen. So wurde im März 2014 auch der russisch-finische Oligarch Gennadi Nikolajewitsch Timtschenko auf die Sanktionliste der USA gesetzt. Timtschenko gilt als enger Vertrauter des russischen Präsidenten Wladimir Putin und ist mit seinen Firmenimperium einer der der ärgsten Konkurrenten der USA im Ölgeschäft. Timtschenko hatte damals das Chaos nach Ende des Sozialismus in der ehemaligen Sowjetunion genutzt, um mit Ölgeschäften zu einem beträchtlichen Reichtum zu gelangen. Das Forbes Magazin schätzte sein Vermögen 2013 auf 15 Miliarden US Dollar. Die Sanktionen der USA sollten Russland dort treffen, wo es am empfindlichsten ist, doch diese Sanktionen haben auch Auswirkungen auf den deutschen Versicherungsmarkt.

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Im Jahre 2009 erwarb Timtschenko 49 Prozent an dem Versicherungsunternehmen SOVAG. Die SOVAG wurde einst im Jahre 1927 von der russischen Versicherungsgesellschaft Gosstrakh, dem Handelsministerium sowie dem Verband der Genossenschaften der ehemaligen Sowjetunion gegründet. Die SOVAG sollte die Handelsgeschäfte mit dem Ausland absichern und das tut sie noch heute. So versichert sie zum Beispiel auch die Transporte der GAZPROM, eine Pipeline soll auch bei der SOVAG versichert sein.

Im August bekam die SOVAG einen neuen Vorstandsvorsitzenden, Dr. Gerd H.Meyer. Über 40 Mitarbeiter sollen seit dem das Unternehmen verlassen haben. Das private Sachgeschäft wurde vollständig eingestellt, Makleranbindungen aufgelöst.

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Der neue Besitzer, GAZPROM Germania GmbH, verspricht die SOVAG als Versicherer auf dem deutschen Versicherungsmarkt voranzubringen. Was das im Einzelnen bedeutet, wird wohl erst die Zukunft zeigen. Ein starkes Engagement im Bereich der Transportversicherung insbesondere in Sachen der russischen Mutter GAZPROM scheint selbstverständlich.

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